Neues Gewerbegebiet im Soester Osten: Erst 10, dann nochmal 70 Hektar

Soest – Es geht los im Soester Osten am Opmünder Weg. Bauarbeiter legen die Zufahrtsstraßenstraßen für das große, neue Gewerbegebiet an. Die ersten 10 Hektar, die im ersten Rutsch entstehen, sind so gut wie verkauft und ausgebucht; Richtung Opmünden sollen 70 weitere Hektar erschlossen werden.
Wer hier seine Zelte aufschlägt, der kommt neu nach Soest wie etwa die heute schon in Berlin ansässige Firma, die sich auf die Fertigung von Gebäude- und Klima-Konzepten versteht, oder dem es schlicht in Soest an anderer Stelle zu eng geworden ist.
Wie etwa Ute Fuisting, deren Familie seit 125 Jahren mitten in der Altstadt in der Kleinen Osthofe eine Schreinerei und ein Bestattungsgeschäft führt. „Das ist für uns die Zukunft“, sagt die Unternehmerin und wirft einen wohlwollenden Blick auf die grünen Äcker, die im Moment noch das Gebiet hier draußen prägen.
Sie sei froh, dass ihr Plan nach Aussiedlung der Schreinerei aufgeht und sie trotzdem in der Stadt bleiben kann und nicht etwa in Nachbargemeinden als alteingesessenes Soester Unternehmen neu Fuß fassen muss.
Zwölf Grundstücke zwischen 3000 und 23.000 Qadratmeter groß
1,5 Millionen Euro wird der Betrieb in die Hand nehmen, möglichst schnell, am liebsten gleich im kommenden Mai, wenn die Infrastruktur für das neue Gewerbegebiet steht.
„Ich hätte das alles nicht gemacht, wenn ich nicht so viele junge Leute im Betrieb hätte“, sagt die Soesterin. 22 Köpfe zählt das Team, weil man sich schon immer um Nachwuchs gekümmert habe. Jung zieht eben jung an.
Zwischen 3000 und 23.000 Quadratmeter messen die zwölf Grundstücke, die Wirtschaftsförderin Prof. Monika Dobberstein für die erste Tranche an den Mann gebracht hat. Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer lobt ihre Arbeit: „Sie ist sehr erfolgreich unterwegs.“
Der Schlüssel für Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum
Natur, sagt der Rathaus-Chef, ist ein knappes Gut, deshalb müsse sorgfältig mit den grünen Ressourcen umgegangen werden und eben für bebaute Parzellen Ausgleich an anderer Stelle erfolgen.
Auf der anderen Seite sei das neue Gewerbegebiet der Schlüssel für Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum in der Stadt.
Stadtbaurat Matthias Abel blickt derweil schon noch weiter nach Osten, wo sich die nächsten 70 Hektar anschließen sollen. Das Vorhaben liege gerade in Arnsberg beim Regionalrat, der es genehmigen soll.
Landwirte müssen attraktive Flächen verkaufen wollen
Die Planungsreife, so ergänzt der Bürgermeister, bilde aber nur die eine Seite der Medaille ab. Die andere: Die Eigentümer der Flächen – durchweg Landwirte – müssen verkaufen wollen. Die Bereitschaft dazu hänge nicht zuletzt von den Flächen ab, die ihnen angeboten werden.
Die Crux: Für den Quadratmeter baureifes Land bekommen sie das Dreifache wie für Ackerland. Heißt: Für jeden verkauften Morgen werden drei andere Morgen gesucht, um den Ertrag nicht versteuern zu müssen.