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Nachfrage explodiert: Warum E-Räder und Scooter gerade so gefragt sind

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Von: Vanessa Moesch

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Auch bei Euronics Berlet geht es elektrisch zu. Sophie Bacsi, Laureen Sberna, Timo Hugendick, Yannick Seil und Alen Seferovic (v.l.) stellen ihre Elektroroller-Flotte vor.
Auch bei Euronics Berlet geht es elektrisch zu. Sophie Bacsi, Laureen Sberna, Timo Hugendick, Yannick Seil und Alen Seferovic (v.l.) stellen ihre Elektroroller-Flotte vor. © Moesch, Vanessa

Elektroroller und Fahrräder sieht man immer häufiger auf der Straße, für viele sind sie nicht mehr wegzudenken. Die Nachfrage ist hoch, der Bestand gering. Warum ist das so?

Soest – Die Zeichen stehen auf Elektromobilität und während sich die einen bereits über ihre neuen E-Bikes freuen können und damit durch die Straßen fahren, sieht es bei anderen eher düster aus, denn durch den Rohstoffmangel müsse auf einige Räder bis zum Ende des nächsten Jahres gewartet werden, so Niklaas Wesnigk, stellvertretender Filialleiter bei B.O.C.

„Die Fahrradsaison hat gerade begonnen und die Nachfrage nach Fahrrädern und Lastenrädern mit Elektroantrieb ist extrem hoch. Jeder will eins haben.“ Elektrolastenräder werden hierbei häufig genutzt, um Kinder, Tiere oder schwere Gegenstände zu transportieren, „oder betrunkene Ehepartner“, lacht Wesnigk.

Fahrräder über Arbeitgeber leasen

Der Trend ist teilweise damit begründet, dass die Räder mancherorts über den Arbeitgeber geleast, also gemietet werden können. Du bezahlst das Bike nicht direkt. Den monatlichen Betrag für das Leasing behält der Arbeitgeber vom Bruttogehalt ein.

„Das merkt man im Geldbeutel kaum und der Preis für so ein Elektrorad schrumpft damit um knapp ein Drittel. Diese Methode ist gerade sehr gefragt“, erklärt Wesnigk.

E-Bikes auch für den Neueinstieg von Vorteil

Die Angst des Arbeitnehmers, der mit dem Rad zur Arbeit kommt, verschwitzt im Büro zu sitzen, ist nach Wesnigk seit der Einführung des Elektrorads unbegründet.

Mit einem E-Bike sei man schneller und entspannter am Ziel, es würden längere Radtouren und somit auch etwas für die Figur gemacht und für einen Neueinstieg, beispielsweise nach einer Hüft-Operation, sei das E-Bike von Vorteil.

Bis zu 100 Kilometer mit einer Akkuladung

„Ein Elektrorad nach jetzigem Stand schafft knapp 100 Kilometer rein durch seine Akkuleistung“, so Wesnigk. Auch die Reparaturkosten seien akzeptabel, wenn es aber „in die Technik geht, dann wird es teuer.“

Aus diesem Grund rät Wesnigk seinen Kunden immer wieder zu einer Versicherung, die einen Werkstatt- und Abschleppdienst beinhaltet.

Die mittlerweile beliebten E-Lastenräder, die Niklaas Wesnigk bei .O.C anbietet, haben einen sehr großen Wendekreis.
Die mittlerweile beliebten E-Lastenräder, die Niklaas Wesnigk bei .O.C anbietet, haben einen sehr großen Wendekreis. © Moesch, Vanessa

E-Scooter auf dem Vormarsch

„Aktuell haben wir neun E-Scooter-Modelle im Angebot und von diesen jeweils vier bis fünf Roller vorrätig. Die Leute rennen uns gerade die Bude ein“, erklärt Timo Hugendick, Filialleiter von Euronics Berlet in Soest.

Zwei bis drei Favoriten gebe es, die gerne gekauft würden, doch auch hier betrügen die Wartezeiten bis zu vier Wochen oder länger. Auch E-Bikes werden angeboten „aber die Scooter haben eine höhere Nachfrage. Erklären kann ich mir das nicht“, schmunzelt Hugendick.

Er vermutet, dass die Roller handlich und leichter zusammengeklappt werden können. Im Gegensatz zum Elektrorad sind sie auch günstiger, die Modelle gibt es zu Preisen von 400 bis 800 Euro. Vielleicht sei es auch eine reine Einstellungssache.

Probefahrten sind möglich

Wer sich für einen Elektroroller interessiert, kann auch eine Probefahrt absolvieren: „Die Leute sind anfangs ein wenig nervös, weil sie nicht wissen, wie sie solch einen Roller bedienen sollen.

Aber es dauert nicht lange und dann fahren sie hier durch den Laden, als hätten sie nie etwas anderes gemacht“, sagt Hugendick und lächelt.

Versicherung ist notwendig

Bei einem E-Scooter ist eine Versicherung nötig, da alle Modelle, die bei Euronics Berlet verkauft werden, für den Straßenverkehr zugelassen sind.

„Es ist auch vorgeschrieben, dass die Fahrer die Straße nutzen und nicht etwa den Gehweg“, sagt Hugendick. Auch ein Helm wäre wünschenswert, sei aber keine Pflicht.

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