Nach Bluttat im Anno: An normalen Unterricht war nicht zu denken

SOEST - Der 17-jährige Tatverdächtige, der auf der Vorabi-Fete in der Nacht zum Samstag einen 20-Jährigen Partygast niedergestochen haben soll, schweigt weiter zu den Vorwürfen. Am Börde-Berufs-Kolleg, an dem das Opfer Schüler gewesen ist, herrscht heute Ausnahmezustand.
Ein geregelter Unterricht hat am Montagmorgen nicht stattgefunden. Statt normaler Unterrichtsstunden trafen sich Lehrer und Schüler in den Klassen und besprachen das grausige
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Geschehen und die Folgen. Das Kolleg will am Mittwoch ein Kondolenzbuch auslegen, in dem sich Schüler eintragen können, um ihr Mitgefühl mit dem getöteten Tim K. zu bekunden.
Unterricht fiel auch am Aldegrever-Gymnasium aus. Deren Oberstufe hatte die Vorabi-Fete im „Anno“ organisiert. Die Primaner besprachen auch hier die Situation. Der Schulleiter des Alde, Martin Burghardt, sagte: „Der Familie möchten wir unser herzliches Mitgefühl ausdrücken. Dass ein 20-Jähriger bei einer derartigen Veranstaltung umgebracht wird, ist für uns unfassbar.“
Der 20-Jährige Möhneseer war auf der Tanzfläche im Anno von dem Messerstecher attackiert worden. Helfer brachten Tim K. zunächst auf die Straße, wo ein Notarzt den Schwerverletzten versorgte. Er erlag Stunden später in einem Soester Krankenhaus seinen schweren Stichverletzungen.
Der 17-jährige mutmaßliche Täter ist übrigens - entgegen ersten anders lautenden Informationen der Polizei - nicht einschlägig vorbestraft. - hs