„Moon Club“ wehrt sich gegen Schuld-Zuweisung - für Minderjährige ist die Party vorbei

Vor dem Moon Club am Soester Rigaring war es an den vergangenen Wochenenden regelmäßig unruhig. Zwar habe der Betreiber keine Handhabe gegen das, was da auf der Straße vor seinem Club passiert. Doch will er trotzdem irgendwie dafür sorgen, dass Ruhe einkehrt und die Menschen friedlich feiern.
Soest – Der Moon Club hat keine Lust mehr auf Stress. Obwohl es im Club selbst „noch nie zu einer Schlägerei“ gekommen sei, so Club-Sprecher Alireza Zand, gebe es regelmäßig Probleme auf der Straße vor dem Club. Darauf habe der Club zwar keinen Einfluss. Doch tatenlos zusehen will er auch nicht.
Mit „Partys ab 16 Jahren“ ist deshalb ab jetzt Schluss. Bislang konnten 16-Jährige mit sogenannten „Mutti-Zetteln“, die die „Erziehungsbeauftragung“ auf einen volljährigen Begleiter übertragen, in den Club kommen und auch nach Mitternacht bleiben. Ab jetzt ist der Clubbesuch ausschließlich Erwachsenen vorbehalten.
Verletzte und Festnahmen auf der Straße vor dem Club
Erst in der Nacht auf Sonntag hatte es die letzte Auseinandersetzung auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Clubs gegeben. Ein 20-jähriger Soester wurde dabei verletzt, drei Soester - 18, 21 und 23 Jahre alt - mussten festgenommen werden. Auch nach dem Auftritt von „Bonez MC“ hatte es eine Auseinandersetzung vor dem Club gegeben. Wenige Momente später hatte jemand Pfefferspray im Club versprüht. Mehrere Personen mussten ins Krankenhaus.

Alireza Zand vom Moon-Club ärgert sich darüber, dass durch solche Aktionen sein Club in Verruf gerate. Er macht auch die Unter-18-Jährigen dafür verantwortlich: „Die trinken vor dem Club viel Alkohol, den sie vorher an der Tankstelle kaufen. Das haben wir schon mehrfach beobachtet. Die benehmen sich nicht so, wie wir uns das wünschen!“
Im Club werde „extrem darauf“ geachtet, dass die Minderjährigen keinerlei Spirituosen, sondern ausschließlich Bier verkauft bekommen, so Zand. Doch wenn der Pegel bereits vor dem Club-Besuch angetrunken werde, könne der Club nichts tun, außer die jüngsten Besucher nicht mehr hereinzulassen.
Ebenso ärgert sich Zand über der Verhalten derjenigen, die auch abseits von Schlägereien jegliches gutes Verhalten vermissen lassen: „Auf den Parkplätzen in der Nähe des Clubs wird gesoffen. Die Flaschen werden einfach liegen gelassen oder zerschlagen. Laut Ansicht des Ordnungsamtes werden wir dafür verantwortlich gemacht. Ich muss jeden Morgen zwei Leute losschicken, die in diesen Bereichen aufräumen. Das kostet uns alles Nerven.“
Sprecher des Moon Club: „Es ist schade, dass das offenbar nicht geschätzt wird“
Der Club-Sprecher appelliert an die Vernunft der Besucher: „Wir wollen den Leuten die Möglichkeit geben, friedlich zu feiern. Es ist schade, dass das offenbar nicht geschätzt wird und uns die Schuld in die Schuhe geschoben wird. Wir wollen langfristig in Soest bleiben und verhindern, dass das Nachtleben in Soest ausstirbt. Aber wenn das so weitergeht, hat man irgendwann keinen Nerv mehr dazu.“
Zand betont: „Wir können nichts dafür, wenn ein paar Idioten sich auf den Parkplätzen verprügeln. In unserem Laden hat es noch nicht eine einzige Schlägerei gegeben. Wir haben den Laden im Griff.“