Eine solche „Mini-PV-Anlage“ lohne sich eigentlich für alle, die die Möglichkeit haben, sie nach Süd, Südost oder Südwest auszurichten. „Als Bürger-Solarberater berate ich zu großen PV-Anlagen. Aber solch eine große Anlage kann nicht jeder beschaffen. Mit einer Mini-PV-Anlage kann man sich eine gewisse Unabhängigkeit erkaufen.“ Vor allem in Kombination mit Homeoffice bringe der eigene Solarstrom Vorteile, denn: Der Sonnenstrom aus den Solar-Panels geht in die Steckdose und wird direkt von den laufenden Verbrauchern – also den Geräten – genutzt.
Bei Martin Kutscher mache sich die Stromersparnis beispielsweise bei Heizungspumpe, Kühlschränken, Router oder Kühltruhe bemerkbar. „Alle laufenden Verbraucher bekommen Strom von der Sonne umsonst. Die Sonne schreibt keine Rechnungen.“ Nachts, wenn die Sonnenstrom-Produktion herunterfährt, laufen die Geräte wieder über den ganz normalen Netzstrom, erklärt der Experte. „Die typische Verlaufskurve über ein Jahr zeigt, dass etwa 600 Kilowatt Ertrag zusammenkommen. Nehmen wir einen aktuellen Strompreis von 47 Cent, sind das pro Jahr knapp 300 Euro.“
Die Anlagen seien auch für Nicht-Profis einfach zu installieren – gerne werden sie auf Balkonen aufgestellt. In Soest könnte das bald an wenigen Stellen jedoch untersagt sein. In einer Beschlussvorlage für den Stadtentwicklungsausschuss, der am 2. Juni tagt, heißt es mit Blick auf eine mögliche Anpassung der Altstadtsatzung: „Vom öffentlichen Raum sichtbare Anlagen an Balkonbrüstungen, an Fassaden, auf Vordächern und freistehende Anlagen sollen nicht zugelassen werden.“