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Massenschlägerei in Flüchtlingsunterkunft in Soest - 50 bis 100 ZUE-Bewohner gehen aufeinander los

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Von: Matthias Staege

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ZUE Soest
Die ZUE in Soest (Archivbild) war erneut Schauplatz eines Großeinsatzes der Polizei. © Schröder, Daniel

In der ZUE in Soest ist es zu einer Massenschlägerei gekommen. 50 bis 100 Personen sollen aufeinander losgegangen sein, ein Mann wurde durch die Maßnahmen der Polizei schwer verletzt. Im Fokus der Ermittlungen einer Mordkommission stand deshalb eine Soester Polizistin.

Soest - Wie die Staatsanwaltschaft Arnsberg und die Polizei in Dortmund mitteilen, ist am Samstag, 6. Mai, zu einer Auseinandersetzung unter 50 bis 100 Personen in der ZUE Soest gekommen. Ein Mann wurde dabei schwer verletzt.

Nach jetzigem Ermittlungsstand kam es zu den Streitigkeiten und wechselseitigen Körperverletzungen zwischen einer größeren Anzahl von verschiedenen Familienmitgliedern. Das berichten Polizei Dortmund und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung am Montag, 8. Mai.

Massenschlägerei in ZUE Soest: Bewohner teilweise stark alkolisiert

„Bei Eintreffen der alarmierten Polizeibeamten befanden sich rund 50 bis 100 zum Teil stark alkoholisierte Bewohner der ZUE im Außenbereich eines Zeltes. Die Beamten versuchten zu schlichten und die immer wieder aufeinander losgehenden Personen zu trennen“, heißt es weiter in der Erklärung.

Demnach verlor bei dem Zurückdrängen durch eine Polizeibeamtin eine „alkoholisierte, sehr korpulente männliche Person serbischer Herkunft das Gleichgewicht und fiel auf den Boden. Der Mann zog sich dabei Kopfverletzungen zu“, schildern die beiden Behörden das weitere Geschehen. Ein Rettungswagen brachte den 58-Jährigen in ein Krankenhaus. Aktuell bestehe für den Mann aber keine Lebensgefahr.

Massenschlägerei in ZUE Soest: Polizei Dortmund ermttelt

Die polizeilichen Ermittlungen hat das Polizeipräsidium Dortmund übernommen. Dort war zwischenzeitlich eine Mordkommission eingesetzt worden, da der Zustand des verletzten Mannes aus Serbien kritisch war, erklärt Oberstaatsanwalt Marco Karlin. Mittlerweile habe sich der Zustand aber so weit stabilisiert, dass keine Lebensgefahr mehr bestehe.

Dass auch die weiteren Ermittlungen in dem Fall jetzt bei der Polizei in Dortmund liegen, sei in solchen Fällen ebenfalls üblich, sagt Karlin. Schließlich könnten Soester Polizisten nicht gegen eine Kollegin ermitteln.

Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern der ZUE waren in letzter Zeit häufig passiert. Erst vor wenigen Wochen war die Polizei dort mit 200 aufgebrachten Personen konfrontiert. Nach einem Brandbrief des Soester Bürgermeisters hatte die zuständige Ministerin für Flüchtlinge und Integration, Josefine Paul, am Mittwoch (5. April) Soest besucht und Entlastung versprochen.

Bei einer Massenschlägerei auf dem Schulhof eines Gymnasiums in Geseke wurde am Freitag, 5. Mai, ein Mann verletzt, der einem anderen nur zur Hilfe eilen wollte. Dort waren die Kontrahenten mit Messern und Schlagstöcken aufeinander losgegangen.

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