Alles neu in der Marktstraße: Abschied vom Kopfsteinpflaster

Die Arbeiten an der Marktstraße beginnen am 12. April. Auf 100 Metern wird, unter anderem, das Kopfsteinpflaster durch Asphalt ersetzt.
Soest – Wenn es zum Baustart großer Projekte in Soest eine Gewissheit gibt, dann diese: „Zur Kirmes sind wir fertig.“ Das steht fest, auch für die Umgestaltung der Marktstraße, die nach einigem Hin und Her nun am 12. April beginnen soll. Der Ausbau war noch einmal zurückgestellt worden, um die Gestaltung an das Konzept für den Marktplatz anzupassen. Relativ kurzfristig fiel dann noch die Entscheidung, bei der Asphaltfarbe von der Wahl für die Stadttore abzuweichen und eine etwas dunklere, durchmischte Oberfläche zu wählen.
Asphalt statt Kopfsteinpflaster: Für eine historische Altstadt ist das ein großer Schritt. Der aber mindestens an dieser Stelle unvermeidlich ist. Denn die indische Grauwacke hält der Belastung nicht stand. Immerhin ist die Marktstraße vom Busverkehr vom und zum Hansaplatz stark frequentiert. Das hält kein Pflaster aus. Dazu kommt, dass die neue Marktstraße auch den Anforderungen an eine barrierearme Innenstadt genügen muss. Das wird auch für weitere Bereiche ein Thema: Die Gestaltung hier gilt als Blaupause für die Puppenstraße und den Potsdamer Platz.
Wichtig sei es, dass die „historische Platzfolge, die hier durch den Charakter der Marktstraße und den folgenden Markt entsteht, nicht durch die Straßenästhetik gestört wird“, sagt Stadtbaurat Matthias Abel. Soll heißen: Alles soll sich optisch ineinander fügen. Das geflammte Pflaster im Randbereich kennen die Soester schon aus der Rathausstraße und werden es bald auch auf dem Markt wiederfinden. Drei neue Großbäume werden gepflanzt – ausgestattet mit je rund zwölf Kubikmeter Baumsubstrat, der unverdichtet eingebaut wird und den Wurzeln ausreichend Platz verschaffen soll, sodass sich die Bäume auch entwickeln können.
Dazu kommen ganz praktische Überlegungen: Die Bushaltestelle wandert ein gutes Stück weiter und wird barrierefrei ausgebaut. Der Freiligrath-Brunnen erhält neue Technik und eine neue Brunnenkammer zur Sicherstellung der Wasserqualität. Unter der Straße wird Glasfaser mitverlegt, geplant ist der Ausbau aber so, dass der Schotter bleiben kann, wo er ist. Sehbehinderten-Leitstreifen mit Aufmerksamkeits- und Richtungsfeldern sollen sich gestalterisch einfügen und werden später auf dem Marktplatz weitergeführt werden. Etwa 100 Meter lang ist die Ausbaustrecke und hat 1650 Quadratmeter Fläche, sagt Planer Torsten Tölle vom Planungsbüro B.S.L.
Die Investitionssumme liegt bei rund 1 Million Euro, die Stadt erhält Fördermittel unter anderem aus dem ISEK-Programm (Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte) des Bundes. Während der Bauzeit wird die Marktstraße voll gesperrt, der Busverkehr wird eine andere Route fahren. Die Anlieger würden in den nächsten Tagen direkt angesprochen, kündigt Matthias Abel an, um ihnen die Zugänglichkeit im Einzelnen zu erklären. „Dafür müssen wir genau wissen, wie der Bauablauf ist.“
