Vier Jahre sind vergangen seit dem letzten Lichtfest im Bergenthalpark, auch hier darf man die Schuld bei Corona suchen. Jetzt aber gab es wieder den langen Abend mit Lichtkunst, Musik und Tanz – und der ging über mehr als vier Stunden, richtete sich vor allem an Familien – nicht umsonst war der Eintritt klein gehalten und gab es erstmals eine Kinderdisco. Bei der Finanzierung gab es Unterstützung durch die Stadt Soest, die Hellweg-Stiftung, die Sparkasse und den Rotary-Club Soest-Fachwerk.
Apropos, Energiesparen, auch die Frage, ob ein solches Fest derzeit angebracht sei, mussten sich die Aktiven gefallen lassen. Die Vorsitzende Alexandra Eckel hierzu: „Das letzte Fest fiel bereits Corona zum Opfer, und wir befürchteten, wenn wir es jetzt erneut absagen, ist die Idee tot. Und wir wollen den Soestern damit auch ein wenig den Bergenthalpark in Erinnerung rufen. Es handelt sich nur um einen einzigen Abend, und hier kommen nur LED-Mittel und Kerzen zum Einsatz.“ Im Gegensatz dazu wird ab sofort bei der dauerhaft erleuchteten Lichtkunst in Soest kräftig gespart und früher abgeschaltet.
Der Park füllte sich ab Einbruch der Dämmerung zusehends. Das Highlight für viele Besucher dürften die beiden Soester Cosplayer Karina Risken und Frank Rinsche gewesen sein, die eigens zum Thema des Abends, „Wonderland“, in Anlehnung an den berühmten Roman „Alice im Wunderland“, komplett neue Kostüme als verrückter Hutmacher und als Pilzmädchen genäht und gebastelt hatten, „für die Pusteblume brauchte ich mehrere Abende, und als ich fertig war, passte sie kaum durch die Tür“, erzählt Risken. Sogar ihr Pilzhut war von innen beleuchtet. Beide wurden um etliche Selfie-Fotos gebeten.
Auch Großteile des Bühnenprogramms nahmen Bezug auf Licht und Motto, so, wenn die Jugendlichen vom Circuszentrum Balloni ausschließlich mit Leuchtobjekten jonglierten oder das Soester Ballettstudio Szenen aus „Alice„ tänzerisch darstellte. Und die tamilischen Tänzerinnen aus Arnsberg und die Soester Bauchtänzerinnen der Gruppe „Amaranth Tribal“ glänzten schon allein durch ihre opulenten Kleider.
Eine achte Klasse des Aldegrever-Gymnasiums hatte eine Wiese mit gemalten Bildern aus „Alice“ bestückt. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Jazzern des Soester Börd’land Swingtetts, des Münsteraner Nordstern Quartetts und von der Soester Harfenistin Rhiannon alias Nathalie von Ossowski.
Kleiner Wermutstropfen: Manche Objekte des künstlerischen Leiters Cox mussten als Spielgerät herhalten – so eine kleine Pilzkolonie, für die er kleine Sitze auf Plastikbecher geschraubt hatte. Da die Kinder sie für ein Geschicklichkeitsspiel hielten und von einem zum nächsten hüpften, waren sie alle in kürzester Zeit kaputt. Die Plastikscherben mussten die Mitglieder des Vereins am folgenden Morgen von Hand Stück für Stück wieder aufsammeln.