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Legionellen in Soest: Kreis sperrt Sporthalle bis auf Weiteres

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Von: Marcel Voß

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erstes Handballspiel in der neuen „Bördehalle“
Die Bördehalle bleibt vorerst geschlossen. © Peter Dahm

Wegen erhöhter Legionellenwerte im Leitungswassernetz hat der Kreis Soest die Sporthalle des Börde-Berufskollegs gesperrt.

Soest - Die Werte seien bei einer Routinekontrolle entdeckt worden, teilte die Kreisverwaltung am Montagnachmittag mit. Um eine Gefährdung der Nutzer der Sportstätte auszuschließen, bleibt die Sporthalle bis auf Weiteres komplett für den Betrieb gesperrt.

Diese Sportler sind betroffen.

Die Warmwasseranlagen der eigentlich noch ziemlich neuen Bördehalle werden entsprechend der rechtlichen Anforderungen der Trinkwasserverordnung regelmäßig auf einen Befall mit Legionellen getestet. „Im Zuge einer aktuell durchgeführten Beprobung wurde an einer Zapfstelle an einem Waschtisch eine deutlich erhöhte Konzentration festgestellt“, erklärt Kreis-Sprecher Wilhelm Müschenborn.

Legionellen in Soester Sporthalle: Gründe unklar

Derzeit werden mögliche Gründe für die Kontaminierung untersucht. Um einem Legionellenbefall vorzubeugen, finden alltäglich automatisiert präventiv Hygienespülungen aller Zapfstellen und Duschen statt.

Was die Sperrung für die Sportler bedeutet, ist noch offen. Fest steht lediglich, dass sie in den nächsten Tagen und vielleicht sogar Wochen in eine andere Halle ausweichen müssen. Die erste Herren- und die Damenmannschaft des Handballvereins Soester TV, der normalerweise in der Bördehalle spielt, haben in der laufenden Saison keine Heimspiele mehr, das zweite Team der STV-Herren und einige Junioren allerdings schon.

Legionellen

Legionellen sind Bakterien, die in hoher Konzentration die Legionärskrankheit, eine spezielle Form der Lungenentzündung, auslösen können. Die Ansteckungsgefahr ist insbesondere beim Duschen oder überall dort hoch, wo es zu einer Vernebelung des Trinkwassers kommt und Personen den Wasserdampf einatmen. Wird das Wasser getrunken oder zum Händewaschen benutzt, besteht keine Gefahr zu erkranken. Legionellen fühlen sich bei Temperaturen zwischen 20 und 45 Grad besonders wohl und vermehren sich dann am meisten.

Zuletzt waren im Kreis Soest die Duschen in der kleinen Turnhalle der Conrad-von-Ense-Schule in Ense-Bremen sowie das Welveraner Schwimmbad wegen Legionellen gesperrt. Auch die Sporthalle in Ense-Lüttringen war vor weniger als zwei Jahren schon betroffen.

2013 sorgte ein Legionellen-Befund im Kreis Soest für Schlagzeilen im Kreis Soest, vor allem im Bereich Warstein und Möhnesee. Damals gab es hunderte Erkrankte und sogar eine Reisewarnung.

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