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Legionellen: Kreis findet erste Bau-Mängel an Bördehalle in Soest

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Von: Daniel Schröder

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Die Bördehalle bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt. Genutzt werden kann sie erst wieder, wenn der Legionellen-Herd gefunden wurde.
Die Bördehalle bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt. Genutzt werden kann sie erst wieder, wenn der Legionellen-Herd gefunden wurde. © Peter Dahm

Die Bördehalle bleibt weiter auf unbestimmte Zeit dicht. Bisher gibt es lediglich Anhaltspunkte auf der Suche nach dem Ursprung der Legionellen, von denen Anfang Mai erhöhte Werte im Leitungswassernetz der Sporthalle des Börde-Berufskollegs entdeckt worden waren.

Soest – Die Bördehalle bleibt dicht: Für den Soester TV und seine rund 300 Mitglieder, die die Halle eigentlich regelmäßig nutzen, stellt die Hallen-Sperrung eine große Belastung dar.

Die Bördehalle war vom Kreis Soest gesperrt worden, nachdem bei einer Routinekontrolle erhöhte Legionellenwerte entdeckt worden waren. „Seitdem werden die möglichen Gründe für die Kontaminierung untersucht“, erklärte Kreissprecherin Judith Wedderwille.

Bördehalle wegen Legionellen dicht: Untersuchungen bringen erste Mängel ans Licht

Bei den Untersuchungen konnte bereits ein Mangel festgestellt werden: In einigen Leitungen der neu gebauten und vor rund anderthalb Jahren eröffneten Sporthalle fehlen sogenannte Rückflussverhinderer oder sind defekt. „Diese Rückflussverhinderer sorgen dafür, dass das Warmwasser in den Wasserleitungen nicht zurückfließt und sich mit dem Kaltwasser vermischt. Die bislang festgestellten Mängel werden derzeit behoben“, so Wedderwille.

Ob dieser Baumangel der Auslöser für das Legionellen-Problem ist, wird sich erst herausstellen, wenn er behoben ist. Sobald die Rückflussverhinderer eingebaut sind, werden die Wasserleitungen thermisch desinfiziert und erneut beprobt. Erst wenn diese Proben keine erhöhten Legionellen-Werte mehr liefern, kann die Halle wieder genutzt werden. Sollten die Werte weiter auf hohem Niveau bleiben, muss die Suche fortgesetzt werden. „Die Mängel wurden gegenüber dem Generalunternehmer zur Beseitigung angezeigt“, erklärte Judith Wedderwille.

Bördehalle wegen Legionellen dicht: Große Belastung für den Soester TV

Vor allem die fehlende Planungssicherheit treffe den Soester TV „extrem“, betonte STV-Geschäftsführer Rainer Wolfgarten. „Es ist ein großes Problem für uns, zwei Monate vor der neuen Saison noch nicht zu wissen, wann und ob die Halle wieder aufmacht“, unterstrich Wolfgarten.

„Nur durch die Hilfe der Stadt Soest“ sei es derzeit überhaupt möglich, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Aktuell kann der STV auf die Dülberghalle und die Convos-Halle ausweichen.

Doch spätestens mit Beginn der Oberliga-Saison würde es problematisch: „Oberliga-Handball ohne die Bördehalle wäre nicht denkbar“, so Wolfgarten. Die Ausweichhallen wären aufgrund örtlicher Gegebenheiten nicht für Handball-Spiele vor vielen Zuschauern geeignet.

Sollte die Halle zu Saisonbeginn noch nicht nutzbar sein, würde es „viel Gesprächsbedarf“ geben. „Wir müssten das Heimrecht tauschen oder würden es verlieren. Wir hoffen und sind sicher, dass der Kreis da alle Hebel in Bewegung setzen wird“, sagte Wolfgarten.

Angesichts der offenkundigen Mängel in der neu gebauten Halle herrscht eine gewisse Portion Frust: „Es ist schon ein großes Fragezeichen vorhanden, wie so etwas nach so kurzer Zeit passieren kann“, so Rainer Wolfgarten.

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