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Hendrik Wüst in Soest: Zu einem Kirmes-Versprechen will er sich nicht drängen lassen

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Von: Daniel Schröder

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Hendrik Wüst machte am Mittwoch Station in Soest.
Hendrik Wüst machte am Mittwoch Station in Soest. © Daniel Schröder

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) machte am späten Mittwochnachmittag für rund eine Stunde Wahlkampf-Station auf dem Soester Marktplatz. Nach seiner Rede kam er mit den Bürgern ins Gespräch.

Soest – Um 17.05 Uhr rollte Ministerpräsident Hendrik Wüst mit Polizeibegleitung voraus in einer schwarzen Audi-Limousine über die Marktstraße an, um die letzten 60 Meter zu Fuß Richtung Redner-Bühne zurückzulegen. In der Dreiviertelstunde vor seinem Eintreffen hatte sich der Platz vor der Bühne langsam gefüllt – hauptsächlich mit CDU-Mitgliedern.

Viele derjenigen, die vor dem Venezia, dem Wilden Mann, dem Café am Markt und dem Extrablatt saßen und das frühsommerliche Frühlingswetter genossen, fragten sich, was hier wohl gleich passieren würde. Dass der NRW-Ministerpräsident im Anmarsch war, wussten die wenigsten. Dass Hendrik Wüst überhaupt Ministerpräsident ist, wusste mancher von ihnen ebenso nicht, wie mehrere Kurzgespräche ergaben.

Hendrik Wüst in Soest: Nach 20 Minuten Rede ging es ins Gespräch mit den Bürgern

Andere hingegen wussten, wer da auf der Bühne steht, Werbung für seine Partei vor der NRW-Landtagswahl 2022 und die CDU-Landtags-Kandidaten Heinrich Frieling und Jörg Blöming machte und nach rund 20-minütiger Rede die Bühne verließ, um das Gespräch mit den Bürgern zu suchen.

Energiewende - Wüst: Kohlekraftwerke „in der Hinterhand“ behalten

Zwei von denen waren Ute Kirschstein und Rolf Rekersbrink aus Soest. Kirschstein sprach den Politiker gezielt an, wollte eine konkrete Antwort auf die Frage, was Wüst tun wolle, um der Klimakrise entgegenzuwirken. In seiner Rede hatte der 46-Jährige den Klimaschutz als wichtiges Ziel genannt, gleichzeitig jedoch betont, dass man die Kohlekraftwerke „in der Hinterhand behalten“ müsse, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

„Er erklärte, dass unter anderem eine Million Bäume gepflanzt werden sollen“, berichtete Ute Kirschstein, die vor allem einen persönlichen Eindruck des Kandidaten für den Ministerpräsidenten-Posten bekommen wollte, weil sie nach eigener Aussage noch unentschlossen ist, wer am 15. Mai ihre Stimme bekommen wird. „Ich fand es gut, dass er konkrete Antworten gab und nicht ausgewichen ist. Er hatte keine Berührungsängste. Das gefällt mir.“

Hendrik Wüst stand Rede und Antwort, wie hier bei einer Frage von Rolf Rekersbrink (links).
Hendrik Wüst stand Rede und Antwort, wie hier bei einer Frage von Rolf Rekersbrink (links). © Daniel Schröder

Ähnlich sah es Rolf Rekersbrink, ehemaliger Lehrer der Pauli-Hauptschule, die 2020 ihre Türen schloss. „Ich bin zufällig auf den Markt gekommen und habe die Gelegenheit genutzt, ihn zu fragen, wie er gewährleisten will, dass in Zukunft der naturwissenschaftliche Unterricht in den Schulen gesichert werden wird. Es gibt in diesem Bereich keine nachkommenden Lehrkräfte mehr und das Problem ist von der Politik noch nicht groß thematisiert worden. Seine Antwort lautete, dass die Studienfächer attraktiver gemacht werden müssten und im Lehramtsstudium von drei auf zwei Fächer reduziert werden sollen. Auch im Gehalt müsse etwas geschehen. Das waren natürlich Lippenbekenntnisse.“ Dennoch ist der Pensionär zufrieden mit der „sympathischen und zugänglichen Art“ Wüsts gewesen.

Und obwohl Heinrich Frieling versucht hatte, ihn dazu zu bringen, wollte Wüst eine Zusage noch nicht geben: Es ging um die Frage, ob er die nächste Allerheiligenkirmes besuchen komme. Wobei er im Gespräch mit unserer Redaktion Mitte April zumindest schon einmal bekräftigte: „Ich finde jede Art von Kirmes toll.“

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