Demnach lässt Arnsberg mit Bezug auf das Landesrecht nur ein zehnprozentiges Wachstum der Verkaufsfläche zu. Zudem erlaubt die Behörde keinen Einzelhandel in kleineren Einheiten, wie es die Raiffeisen-Planungen auf etwa 400 Quadratmeter vorgesehen hatten. Diese sollten an der Stelle des jetziges Marktes entstehen, wenn der neue Markt westlich davon errichtet worden ist. Tank- und Waschanlage sind ebenso wie der Gastronomie-Betrieb im Zentrum des etwa zwei Hektar großen Geländes von den Planungen unberührt.
Nun gilt es, einen Kompromiss zu finden, wobei der Umweltausschuss der Stadtverwaltung unmissverständlich ihre Forderungen mit auf den Weg gegeben hat. Demnach soll eben zweigeschossig gebaut, die Bodenversiegelung reduziert und der Bau von Photovoltaik-Anlagen auf dem Gebäude und auf den Parkflächen zur Auflage gemacht werden. Zudem geht es der Politik um Vermeidung von Lichtverschmutzung, Anpflanzen von Bäumen und den Bau von Zisternen, wie es der Ausschussvorsitzende Norbert Hurtig (Grüne) zusammengefasst hatte.
Und es geht darum, dass die alte WLE-Bahntrasse, die derzeit im Besitz von Raiffeisen ist, von der Stadt erworben werden kann, um dort ein weiteres Teilstück der Veloroute vom Soester Bahnhof in das Gewerbegebiet Süd-Ost verwirklichen zu können. Hier ist es ein Anliegen der Politik, den Rad- und Fußgängerverkehr deutlich vom Lieferverkehr zu trennen. „Hier ist der Abstand doch sehr gering“, heißt es in der Stellungnahme.
Laut Olaf Steinbicker ist unstrittig, dass Raiffeisen PV-Anlagen installieren will. Auch eine von der Politik mit Nachdruck geforderte Entsiegelung ist machbar, wenn auf den Stellplätzen zum Beispiel Rasengittersteine zum Einsatz kämen. Auch Bäume sollen auf das Gelände. „Wir streben ein Verhältnis von einem Baum zu fünf bis sieben Stellplätze an“, ließ Steinbicker im Ausschuss durchblicken. Und auch von einer Hecke im Randbereich ist die Rede.
„Die Stadt will uns schon weiterhelfen“, ist Thomas Röper-Schültken zuversichtlich, dass eine Einigung möglich wird. Schließlich liege beiden Seiten daran, den Standort für den Raiffeisen-Markt zu erhalten. Zudem ist Soest auch die Keimzelle der Genossenschaft mit ihren aktuell rund 2000 Mitgliedern. Am 7. Dezember jährt sich zum 125. Mal die Gründung der Westfälischen Kornverkaufsgenossenschaft.