Diese Diskussion braucht keine Schönfärberei

Soest und die Flüchtlinge
Der Elefant im Raum lässt sich nicht länger ignorieren. Dass die große Welle der Flüchtlinge bis in die Innenstadt schwappen würde – ja, das war abzusehen. 1800 Menschen (und jene aus Echtrop), untergebracht in beengten Verhältnissen, schwärmen aus und verändern das Bild der Stadt.
Ruthemeyer tritt jetzt aus der Deckung, obwohl er selbst sich sehr darum bemüht hatte, die Zentrale Unterbringungseinrichtung in die Stadt zu holen. Was in mehrfacher Hinsicht als gelungener Coup erschien: Der Bund übernahm die aufwendige – und 37 Millionen Euro teure – Herrichtung der ehemaligen Militärbaracken. Und die Stadt blieb bei der Zuweisung von Flüchtlingen außen vor, was eine große Rolle spielt, denkt man an Wohnraum, Kita, Schule.
Wahr ist, dass in der ZUE jetzt mehr Menschen untergebracht sind, als ursprünglich vorgesehen, mehr vielleicht, als Soest stemmen kann. Über die Probleme, die das mitbringt, ist zu reden, und die Diskussion braucht keine Schönfärberei.
Der Bürgermeister tut gut daran, nicht zu warten, bis erst der Elefant, braun angemalt, das ganze schöne Porzellan zerdeppert.