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Nachdenkliche Worte vom Kommandeur beim Hiddingser Schützenfest

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Von: Klaus Bunte

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Königspaar und Hofstaat Hiddingsen
Mit ihrer Regentschaft erfüllten sich Thomas und Daniela Borsutzki (vorne) an Christi Himmelfahrt einen Traum. Ihren Hofstaat bildeten am vergangenen Festwochenende (hinten, von links) Andrea und Andreas Brune, Jens Frölecke und Joanna Hermanowski, Frank und Jenny Befeld, Gretel Schulze-Buxloh und Hendrik Schulte-Märter. © Klaus Bunte

Einen Bogen zwischen Zweitem Weltkrieg, der Heimat und aktuellem Kriegsgeschehen schlug Michael Scherer, Kommandeur des Bürgerschützenvereins Ruploh-Hiddingsen-Lendringsen, in seiner Rede am letzten Tag des diesjährigen Fests unmittelbar vor der Parade am Ehrenmal in der Hiddingser Dorfmitte.

Hiddingsen – Nur noch wenige Zeitzeugen gebe es, und mit Schützenbruder Heinz Buschhoff sei vor zwei Jahren im Alter von 100 Jahren ein weiterer verstorben.

In Absprache mit seiner Familie zitierte Scherer aus einem Brief, den Buschhoff am Pfingstsonntag 1948 aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause schickte: „Dies Fest bedeutet seit meiner frühesten Kindheit frisches Birkengrün, Girlanden, Maiglöckchen, mit einem Wort ,Schützenfest’. So war es früher, wie wird es jetzt sein? Ich weiß es nicht, doch wünsche und gönne ich Euch diese Freude von ganzem Herzen, besonders dem jungen Volk’. Über unser Befinden und Ergehen kann ich nicht klagen, es hat sich sehr verbessert. Uns beschäftigt nur noch die eine Frage: Wann werden wir die Glücklichen sein, um die Heimfahrt antreten zu können? Je näher der Zeitpunkt heranrückt, umso größer wird das Heimweh.“

Die in Buschhoffs Briefen beschriebene Hoffnung und Demut stehe als Beispiel für die „Stationen der Freiheit“, die der evangelische Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer während seiner Zeit im Konzentrationslager in größter Bedrängnis formuliert habe, so Scherer weiter. „Und ich wünsche uns allen, dass wir uns nicht nur heute hier am Ehrenmal, sondern immer wieder neu, gerade in der heutigen Zeit, in der in Europa kein Frieden herrscht, damit auseinandersetzen, was Freiheit und Frieden bedeutet, und was wir alle dafür tun können, um Freiheit und Frieden für alle Menschen zu ermöglichen.“ Der erste der vier Züge, zu dem auch Scherer gehört, steckt sich zum Fest stets eine Papierblume ans Revers – in diesem Jahr trug sie die Farbe der ukrainischen Flagge.

Die Ehrungen im Überblick

Ehrungen langjährige Mitgliedschaft 2020:

25 Jahre: Rolf-Günther Thiele, Ulrich Vogel, Daniel Weitkamp, Niklas Schulte-Märter.

40 Jahre: Ulrich Schulze-Dahlhoff, Thomas Althüser.

50 Jahre: Georg Hohoff.

70 Jahre: Heinz Buschhoff

2021:

25 Jahre: Oliver Tischer.

40 Jahre: Jürgen Hietsch, Heribert Rother, Hans-Jürgen Wollenhaupt.

50 Jahre: Rüdiger Buschhoff, Manfred Becker.

70 Jahre: Otto Krampe, Günther Bogen.

2022:

25 Jahre: Walter Sauerwald.

40 Jahre: Friedhelm Hohoff, Klaus Uhe, Ulrich Wulf.

50 Jahre: Hendrik Schulte-Märter.

60 Jahre: Friedhelm Kemper.

70 Jahre: Helmut Lentze.

Jubelpaare 2020:

25 Jahre: Diethelm und Petra Rufeger

50 Jahre: Friedhelm Kemper und Helga Trockels

60 Jahre: Heinrich † und Ruth Kroll

2021:

25 Jahre: Udo und Doris Klages.

50 Jahre: Dieter † und Lilo Schulze-Dahlhoff.

60 Jahre: Rigobert Severin † und Ursula Rufeger †.

2022:

25 Jahre: Thomas Althüser und Stefanie Fischbach.

50 Jahre: Ernst Rufeger † und Gerhild Miener †.

60 Jahre: Friedhelm Uhe † und Helga Kußmann.

Verdienstmedaille in Bronze: Benedikt Lipinski, Lukas Umbreit, Kai Diemel, Thomas Bach.

Schützenorden in Silber: Frank Totzeck.

Sonderorden für 50 Jahre aktive Vorstandsarbeit: Ehrenoberst Willi Camen.

Beförderung zum Oberleutnant: Fahnenträger Daniel Weitkamp.

Beförderung zum Hauptmann: 2. Vorsitzender und Adjutant Uli Vogel.

Von der Parade am Samstagnachmittag einmal abgesehen, nahmen – wie wohl bei jedem Schützenfest in diesem Jahr – die Ehrungen einen besonders exponierten Teil der Feierlichkeiten ein, mussten doch zusätzlich zu den aktuellen Jubilaren auch die der beiden vergangenen Jahre ausgezeichnet werden.

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