Quartier auf Strabag-Gelände: Architekten aus ganz NRW können Vorschläge machen

Soest - Es ist eins der spannendsten Stadtentwicklungsprojekte, und das gilt nicht nur für Soest: Landesweit beteiligen sich Architekturbüros an einem Wettbewerb, bei dem es um die Umwandlung der ehemaligen Strabag-Fläche in ein attraktives Wohnquartier mit einem Anteil von Bürogebäuden geht. Worauf Stadt und Wirtschaftsförderung (WMS), aber auch die Politik dabei Wert legen, das gaben sie Wettbewerbsteilnehmern am Wochenende bei einem Kolloquium im Blauen Saal des Rathauses mit auf den Weg.
Wenig überraschend bei der Lage und der Historie des Areals gibt es einige Faktoren, die bei der Entwicklung der insgesamt rund 9,4 Hektar großen Fläche unmittelbar nördlich des Bahnhofs und der Gleise zu beachten sind.
Vor allem sind das Altlasten im Boden: Deren vollständige Entsorgung wäre in Teilen des Gesamtgrundstücks so aufwändig, dass stattdessen eine versiegelnde Folie eingezogen wird und dort ein „Landschaftsbauwerk“, nämlich ein rund 4 Meter hoher Hügel aufgeschüttet wird, der gestaltet und bepflanzt, aber nicht bebaut werden wird.
Auch so wird die Sanierung des Erdreiches aber voraussichtlich noch über 5 Millionen Euro kosten – für die Soester Wirtschaftsförderung nur zu stemmen, weil der landeseigene Verband AAV 80 Prozent der Kosten übernimmt – später aber auch in dieser Höhe an Verkaufserlösen der Grundstücke beteiligt sein wird.
Neben Altlasten im Boden ist aber auch der Lärm durch den Zugverkehr bei den Planungen zu berücksichtigen: Er könnte vom reinen Wohngebiet, rund 6,5 Hektar groß im Norden des Areals, unter anderem durch den Bau von „Parkpaletten“ entlang der Gleise abgeschirmt werden. Mittig platziert auf der Fläche, und in der Nachbarschaft des Sportplatzes von TuS Jahn, ist ein Bereich für reine Bürogebäudebebauung.
Der Sportplatz selber hat „mittelfristig“ Bestandsschutz, könnte aber irgendwann, so der technische Beigeordnete Matthias Abel, für eine Mischbebauung genutzt werden und soll zunächst eine „städtebauliche Entwicklungsperspektive aufgezeigt bekommen“.
Bis Mitte Dezember haben die interessierten Architekten nun Zeit, ihre Vorschläge einzureichen, dann werden sie gesichtet und diskutiert. Im Februar 2020 soll dann die Entscheidung darüber fallen, wer den Wettbewerb gewonnen hat und den Zuschlag bekommt. Und dann könnte aus Plänen bald Wirklichkeit werden.