Kneipenfestival füllt Lokale in der Altstadt bis ans Limit

Die Erwartungen waren groß nach gefühlt endlos langer Corona-Zwangspause - und das Kneipenfestival 2023 enttäuschte nicht. Im Gegenteil
Soest – Nach drei Jahren ohne Kneipenfestival sind erfahrene Festivalbesucher schnell wieder im richtigen Rhythmus: Sie beginnen die Kneipentour im „Alten Schlachthof“, wo sich viele ihr vorbestelltes rotes Bändchen abholen und erst einmal dem „Marc Summer Duo“ und seinem Accoustic Pop lauschen.
Vom Schlachthof aus geht es weiter zum Festival-Bus, in dem die Irish-Folk-Gruppe „Fragile Matt“ gerade den Klassiker „Whiskey in the Jar“ von Thin Lizzy anstimmt. Der Song wird begeistert mitgesungen.
Busfahrer Esat Brahini fährt zum ersten Mal den Festival-Bus und ist bester Laune: „Von den Kollegen habe ich nur Gutes gehört, und bisher habe ich nur nette Leute getroffen.“ Da ist der Abend noch jung, aber die ersten sangesfreudigen Fahrgäste stimmen bereits ein „Hoch auf unseren Busfahrer, Busfahrer“ an.
Die meisten Fahrgäste steigen am Markt aus, mittendrin im Trubel. Erste Station ist das „Go in“, in dem bereits eine Türsteherin den Zustrom regeln muss. Der Laden ist rappelvoll und die Stimmung auf dem Siedepunkt: „Deja Vu“ covert Titel, die viele Besucher kennen und begeistert mitsingen. „No Roof“ von Alice Merton ist dabei, aber auch Gloria Gaynors „I Will Survive“. Das Personal schleppt randvolle Getränketabletts durch die Menge, beinahe jeder Gast hat ein Glas in der Hand.
Die Stimmung ist aufgekratzt, aber durchweg positiv. Nach einem 45-Minuten-Auftritt ist erst mal Pause – Zeit für einen Ortswechsel. Nebenan im „Wilden Mann“ ist gerade Pause, also ab ins „Lamäng“ zu „12 feetover“. Auch dort ist es „Full House“. „Sexy“ schallt es aus gut geölten Kehlen. Der alte Marius- Müller-Westernhagen Song geht immer – und Platz zum Tanzen ist nur noch in einer kleinen Ecke im hintersten Bereich der Kneipe.
Ortswechsel: Im Kater fühlen sich gerade die Babyboomer wohl: Dort spielen „Markus Hillmer und Band“ Rockhymnen der 70er: Locomotion, Ride Sally Ride oder Heart of Gold begeistern die Gäste.
Noch später gibt es auch im „Wilden Mann“ was auf die Ohren: „An Tagen wie diesen“ schmettert die „Southpark Coverband“, und selbst eine der Kellnerinnen legt ein Tänzchen ein.
Als die Band eine Pause einlegt, geht es weiter ins „Pesel“ – theoretisch: Nichts geht mehr. Ich muss draußen bleiben. Den ersten reicht es sowieso – gegen Mitternacht steigen sie in den Festival-Bus, um zum Bahnhof oder zum Schlachthof zu kommen. Nicht, ohne ein Hoch auf den Busfahrer zu singen.



