In ihrer Rede machte Pande auf die Dringlichkeit des Handelns der Politik aufmerksam: „Wann wird endlich was geschehen? Worauf wartet ihr?“ Weiter betonte sie: „Wir sehen es auf der ganzen Welt, wir haben die Klimakrise hier!“
Unter dem Motto „People not Profit“ – also Menschen statt Profit – zogen die Aktivisten am Freitag weltweit auf die Straße.
„Schon lange ist bekannt, welche Folgen der Klimawandel hat“, sagte Berentzen in ihrer Rede. „Dass wir heute hier stehen, das macht mich stark“, führte sie fort und erntete begeisterte Zustimmung der Anwesenden.
Der Klimastreik geht zurück auf den Schulstreik der Schwedin Greta Thunberg. Mittlerweile haben sich aber auch zahlreiche Organisationen wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), Greenpeace, der World Wide Fund For Nature (WWF), Brot für die Welt und viele mehr angeschlossen.
Los ging es auf dem Marktplatz durch die Fußgängerzone Brüderstraße. In Soest waren Teilnehmer aus jeder Altersgruppe vertreten. Das war auch den selbst gebastelten Plakaten zu entnehmen: „Grandparents for Future“, wurde unter anderem hochgehalten. Die gesamte Familie nahm an dem Klimastreik teil. Generationenübergreifend eben.
Auf dem Frontbanner war „Soest for Future! Weil es unsere Zukunft ist!“ zu lesen. Die Ortsgruppe der Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“ war ebenfalls dabei. Mit dem Schriftzug „No Change, no Chance“, zu deutsch „keine Veränderung, keine Chance“, begleiteten sie die Aktion.
Auf den Fahnen und Pappplakaten der Demonstranten waren zudem weitere Forderungen zu sehen: „Alle Dörfer bleiben“, „F*ck RWE“.
Der Demonstrationszug endete gegen 13 Uhr am Startort auf dem Soester Marktplatz. Die abschließende Rede hielt Mara der Linksjugend im Kreis Soest. „Wir, die Industrieländer der Nordhalbkugel, leben auf Kosten Anderer“, erklärte sie. „Die Interessen von RWE und Co. dürfen uns nicht überstimmen“, bezog sie sich auf den andauernden Kampf um Lützerath.
Lützerath ist ein Weiler der Stadt Erkelenz in Nordrhein-Westfalen. Der Energieversorgungskonzern RWE plant, Lützerath vollständig abzureißen, um den Braunkohle-Tagebau auszudehnen.
Im Anschluss konnten die Demonstranten ihren Beweggrund für die Teilnahme an dem Streik auf eigens dafür vorgesehenen Plakaten kund tun. Auch der anfangs erwähnte Radfahrer Hans Schlecht tat dies: „Ich bin heute bei dem Klimastreik dabei, weil meine fünf Enkelkinder auch noch eine Zukunft haben sollen“, schrieb er. Die Plakate werden in einer Fotocollage festgehalten, die öffentlich ausgestellt werden soll.
Wo, ist noch unklar. Melden können sich Personen, die dazu bereit sind, die Collage auszustellen, entweder über den Instagram-Kanal von Fridays for Future Soest oder unter Telefon 0156 /78366699.
Die Polizei zählte insgesamt rund 240 Teilnehmer. Eindeutig mehr als anfangs von den Aktivisten von „Fridays for Future“ erwartet. Angemeldet gewesen wären lediglich 120 Personen, teilten sie mit. (Von Wissam Scheel)