Ekel-Alarm im Kirschbaum: Was sie jetzt gegen die fiese Kirschfliege tun können

Die Blattläuse hat unser Garten-Experte erfolgreich bekämpft und sogar dem Buchsbaumzünsler hat er seinen Schrecken genommen. Jetzt taucht ein neuer Schädling in seinem Garten auf, der sich über seine Kirschen hermachen will.
- Die Kirschfliege macht sich über Kirschen an den Bäumen her.
- So sieht der Schädling aus.
- Das können (Hobby-) Gärtner gegen die Kirschfliege tun.
Soest - Den Erntereigen bei den Obstbäumen eröffnen die Kirschen. Es gibt frühe, mittlere und spät reifende Kirschen, wobei die frühen derzeit geerntet werden.
Normalerweise sind die frühen Kirschen nur minimal bis gar nicht von der Kirschfliege befallen, hingegen beherbergen viele der späten Kirschen ein kleines Würmchen.
Kirschfliege: Schädling "impft" der Kirschfliege ein Ei ein
Die Kirschfliege sticht die Kirschen an, wenn die ihre Farbe von grün auf gelb wechseln, und das Insekt „impft“ die reifende Frucht dann mit einem Ei, aus dem sich die Made entwickelt.
Mit der überreifen Frucht fällt die Made später zu Boden, die Made kriecht in die Erde, wo sie weiterlebt, sich schließlich verpuppt und im nächsten Frühjahr bei entsprechenden Temperaturen Ende Mai als Fliege aus dem Boden kommt – um dann gleich die nächste Kirschernte zu befallen.
Kirschfliege: Diese Tiere sind der beste Schutz
Bester Schutz gegen die Kirschfliege sind Hühner, die eifrig die Maden aus dem Boden picken – kaum eine Option für einen Stadtgarten.
Dann kann man den Boden mit einem Netz abdecken, damit die jungen Kirschfliegen nicht auffliegen können. Ein gute Maßnahme zur Prävention ist es, sämtliche Kirschen sofort abzusammeln, wenn sie zu Boden fallen, damit die Maden nicht in den Boden entweichen können, schwierig, schwierig.
Man kann auch klebrige Gelbtafeln in die Bäume hängen, an denen die Kirschfliegen kleben bleiben, das hilft aber nur teilweise gegen Befall.
Kirschfliege: Ekelalarm im Kirschbaum - so sieht der Schädling aus
Die Kirschfruchtfliege hat deltaförmige Flügel, die schwarzweiß gestreift sind, grüne Augen und einen gelben Punkt auf dem Leib.
Nur noch auf frühe Kirschen zu setzen, ist allerdings auch gefährlich. Denn auf sie haben Stare Heißhunger, die in zwei Tagen schon mal einen riesigen Kirschbaum abräumen können. Späte hingegen bleiben meistens verschont von der Vogelgier.
Kirschessigfliege fällt alles an, was süß, saftig und weich ist
Die Kirschessigfliege ist ein neuer Schädling, der aus Fernost eingewandert ist und alles befällt, was süß, saftig und weich ist, also auch neben Kirschen Beeren und anderes weiches Obst wie Pfirsiche, Aprikosen und Weintrauben.
Gegen diesen Schädling hilft nur, die Bäume komplett fliegendicht in Netze einzupacken. Jetzt im Juni können wir auch sehen, wie die Apfel- und Birnenernte ausfallen wird. Wenn ich mir meine Bäume anschaue, dann muss ich sagen, dass es eine schlechte Ernte wird.
Nachtfröste in der Blütezeit - auch ein Grund für schlechte Ernte
Jeder zweite Baum bei mir hat keine oder nur sehr wenig Früchte angesetzt. Der Grund liegt auf der Hand: In der Blütezeit hatten wir fast jede Nacht Fröste, die Blüten sind schlicht erfroren.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, wenn Apfelbäume kaum Früchte angesetzt haben, nämlich die Alternanz. Damit ist gemeint, dass sich Bäume nach einer reichen Ernte im Vorjahr erst einmal ein Jahr lang von diesem Kraftakt erholen und kaum Obst hervorbringen.
Bäume stoßen überschüssige Früchte ab - Junifall
Aber im Juni haben wir es noch mit einem anderen Phänomen zu tun, dem sogenannten Junifall.
Sollte in der Blütezeit alles optimal verlaufen sein und wenn die Bienen sehr fleißig gewesen sind, dann haben die Bäume überreich Früchte angesetzt. Denn nur ein Bruchteil des Blütenflors reicht aus, um schon eine Vollernte zu garantieren, etwa fünf Prozent.
Der Baum kann aber nur einen bestimmten Teil der befruchteten Blüten richtig ernähren. So stoßen die Pflanzen im Juni alle überflüssigen Früchte ab.
Unter den Bäumen liegen dann Unmengen kleiner Äpfel. Keine Sorge, oben hängen immer noch reichlich Äpfel, oftmals immer noch zu viele. Manchmal hängen an einem Trieb fünf, sechs Äpfel, ganz dicht zusammen, die wir dann von Hand ausdünnen müssen. Zwei bis drei sollten wir belassen, damit sie sich optimal entwickeln können.
Für unsere Gartenserie führt Klaus Fischer fleißig Tagebuch - und berichtet immer über das, was gerade Saison hat und alle Garten-Fans bewegt. Im April hieß es beispielsweise schon "Warten auf der Fensterbank" - denn zu diesem Zeitpunkt galt es, schon mal für den Sommer zu säen.
Wenig später kam dann die passende Zeit für Kürbis, Zucchini und Co. Und wer sich an einer reichen und vielfältigen Ernte erfreuen möchte, musste kurz darauf das Gemüse an die frische Luft setzen - Zwiebeln, Möhren und Co.
Wie die Kirschfliege machen auch andere Schädlinge den Gärtnern das Leben schwer - besonders der Buchsbaumzünsler hat es in sich. Und wer lange etwas von seinem Lavendel haben möchte, sollte zweimal im Jahr mit der Gartenschere dran.