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Kein Rabatt im Soester Aquafun: Der Ferientarif fällt in diesem Sommer aus

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Von: Kathrin Bastert

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Poolparty im Aquafun Soest
Spaß im Bad wie hier bei der Poolparty ist in diesem Sommer nicht günstiger. © Dahm

Steigende Kosten haben Folgen für die Besucher des Soester Aquafun: Der Ferientarif, bisher eine willkommene Rabattaktion für Schulkinder, fällt in diesem Sommer aus.

Soest – Im Soester Aquafun schwimmen Schulkinder in diesen Ferien nicht günstiger. Der Ferientarif, in früheren Jahren ein preisgünstiges Angebot an die Kids, in ihrer freien Zeit öfter mal ins Bad zu kommen, fällt in diesem Sommer aus. „Wir haben mit höheren Kosten zu kämpfen“, begründet Aquafun-Geschäftsführer Timo Schirmer, „und deshalb gemeinsam mit den Stadtwerken entschieden, auf die Rabattierung in diesem Jahr zu verzichten.“ Bisher hatten 4- bis 17-Jährige in den Sommerferien für die Tageskarte nur 4,50 statt regulär 8 Euro an Wochentagen bezahlt – immerhin eine Ersparnis von 43,75 Prozent. Dass sie nun weniger kämen, das sei nach anderthalb Wochen Ferien bisher nicht zu spüren, sagt Schirmer. Und gerade weil die Ferien eine besucherstarke Zeit seien, könne das Aquafun auf die vollen Einnahmen nicht verzichten.

Auch habe man sich „Mitbewerbern wie dem Maximare angepasst, die auch keinen Ferientarif haben“, sagt Schirmer. Bestehen bleibe der Familientarif, mit dem Kinder 1 Euro auf die Tageskarte sparen. „Ich würde sagen, dass sich der durchschnittliche Preis für Kinder und Jugendliche zwischen 4,50 und 7 Euro bewegt“, rechnet der Geschäftsführer vor, „immerhin ist es bei uns möglich, genau für die Zeit zu bezahlen, die man auch im Bad verbringt.“ Die Preisgestaltung halte er für das, was das Bad biete und was alles instandgehalten werden müsse, für angemessen. Kritik muss sich das Bad trotzdem gefallen lassen. Sie finde es sehr traurig, dass ausgerechnet bei den Kindern gespart werde, sagt eine Mutter, die sich in der Redaktion meldet. Die Entlastung wäre gerade vielen Familien gelegen gekommen. Und ein Ausweichen in ein anderes (Frei-)Bad sei für die Soester mit einigem Aufwand und Strecke verbunden. Auch in den sozialen Netzwerken ist der fehlende Rabatt Thema.

Aquafun Soest bietet in diesem Sommer keinen Ferientarif für Schüler

Ein Facebook-User verweist darauf, dass es sogar Freizeiteinrichtungen – wie den Zoo in Dortmund – gibt, die Kindern in den Ferien freien Eintritt gewähren, um Eltern zu entlasten. Dass es an einem Ferientarif für Kinder nicht scheitern sollte, meint ein weiterer Nutzer. Timo Schirmer sieht die Gründe allerdings als „betriebswirtschaftlich zwingend“ an. Preise wie im Gas- und Wärmebereich hätten sich verdoppelt, die Abrechnungen würden „mehrere hunderttausend Euro teurer werden. Wir können das Defizit nicht weiter steigen lassen, das fällt dann dem Bürger wieder auf die Füße.“

An der allgemeinen Preisstruktur wurde bisher nicht gedreht, es bleibe aber abzuwarten, wie sich das im kommenden Jahr entwickle. Dass es für Schulklassen und auch für Vereine teurer wird, sei dagegen schon beschlossen. Auch im Restaurant hat das Aquafun die Preise angepasst, „die Einkaufspreise sind teils 30 bis 40 Prozent gestiegen“, sagt Schirmer. Das habe man, mit einer Erhöhung von rund 10 Prozent, an die Kunden weitergeben müssen. Und auch das Personal wird teurer, das bedingt der leergefegte Markt. Ein Beispiel: Schon seit einem halben Jahr sucht das Aquafun einen neuen Koch. Die wenigen, die es gibt, können sich zurzeit aussuchen, wo sie arbeiten – und höhere Gehaltsforderungen stellen. Und auch für Aushilfen dürfte das Aquafun bald mehr zahlen müssen. „Viele Betriebe zahlen schon einen Stundenlohn von 14 bis 15 Euro, auch wir werden uns da hinentwickeln müssen mit der Zeit.“

Die Badetemperaturen sollen auch angesichts immer höherer Energiekosten nicht heruntergeregelt werden. Allerdings wird das Aquafun künftig im Winter sein Außenbecken nicht mehr beheizen.

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