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Künstler mit Laute: Kätelhön-Schatz kommt durch Zufall zutage

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Von: Bettina Boronowsky

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Inga Schubert-Hartmann (links) und Inge Etter (rechts) vom Kunstverein, Kunsthistoriker Klaus Kösters und der Finder, Museumsleiter Paul Dippel, mit dem Kätelhön-Bild, Pinsel und Paletten im Kabinett des Museum Wilhelm Morgner.
Inga Schubert-Hartmann (links) und Inge Etter (rechts) vom Kunstverein, Kunsthistoriker Klaus Kösters und der Finder, Museumsleiter Paul Dippel, mit dem Kätelhön-Bild, Pinsel und Paletten im Kabinett des Museum Wilhelm Morgner. © dahm

Es ist schon ein besonderer Fund, der bei einem Umbau zutage trat: Ein bisher unbekanntes Bild, das den Künstler Hermann Kätelhön zeigt. Es passt ganz hervorragend in eine Ausstellung, die das Museum Wilhelm Morgner gerade zeigt.

Soest – Das war ein echter Glücksfall! Beim Umbau des ehemaligen Von-Reutern-Hauses in Willingshausen, in dem sich Museum und Malerstübchen befinden, stieß Museumsleiter Paul Dippel auf ein mehr als 100 Jahre altes Ölgemälde. Es passt exakt in die Soester Ausstellung „Hermann Kätelhön – Otto Modersohn – Eduard Bischoff. Soester Künstler in Künstlerkolonien – Willingshausen – Worpswede – Nidden“, die zurzeit im Museum Wilhelm Morgner läuft. Kein Wunder also, dass Inga Schubert-Hartmann und Inge Etter vom Kunstverein Kreis Soest sofort losfuhren, um das Bild zu holen Jetzt ist das Gemälde bis zur Finissage der Künstlerkolonien-Schau am kommenden Sonntag im Soester-Museum in Soest zu sehen.

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Das Gemälde von 1914 zeigt den Künstler Hermann Kätelhön (1884-1940) mit seiner Laute auf einem grünen Sofa. Gemalt hat es sein Freund und Kollege Wilhelm Thielmann (1868-1924), mit dem Kätelhön eng verbunden war. Die beiden verbrachten viel Zeit mit den anderen Willingshausener Künstlern im Malerstübchen und dort ist das Bild vermutlich auch entstanden. Thielmann war 1897 nach Willingshausen gekommen, Kätelhön elf Jahre später. Die beiden freundeten sich an. Ihr Künstlerkollege Carl Bantzer berichtete, dass beide die Musik und den Frohsinn liebten. Museumsleiter Dippel sucht übrigens jetzt nach Noten von Kätelhön. Der Künstler, der sich später am Möhnesee niederließ, soll auch komponiert haben. Am Donnerstag, 9. März, nahmen auch Paul Dippel aus Willingshausen und Kunsthistoriker Klaus Kösters, der die Ausstellung kuratiert hatte, das Gemälde am neuen Standort Kabinett in Augenschein. Dippel hatte sogar Malerutensilien von Hermann Kätelhön, Paletten und Pinsel, mitgebracht. Museumsleiterin Dr. Annette Werntze will sie in einer Vitrine präsentieren.

Das Ölgemälde ist ein wichtiger Beitrag zu der Schau im Museum Wilhelm Morgner, die bereits mehr als 100 Exponate, Gemälde, Zeichnungen und Grafiken umfasst. Es zeigt, dass Willingshausen – und das gilt auch für Nidden und Worpswede, in jeder Weise ein Rückzugsort für die Künstler war. Sie arbeiteten nicht nur, sondern bildeten ihre vielfältigen Fähigkeiten und ihre Persönlichkeiten aus.

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