Johann König und Sasha gleichzeitig in Soest: Komiker verarbeitet Besuch mit „Schmusesänger“

Zwei der prominentesten Söhne der Stadt treten gleichzeitig in Soest auf: Komiker Johann König und Sänger Sasha. Vorher haben sich beide getroffen.
Soest - Die beiden großen Söhne der Stadt auf einmal in Soest auf der Bühne – zwar nicht zusammen, aber gleichzeitig. Im Schlachthof Komiker und Wahl-Kölner Johann König, in der Stadthalle Sänger und Wahl-Hamburger Sasha – klingt verrückt, ist aber so.
Beide sind sie in Soest zur Welt gekommen und aufgewachsen, gingen ein Jahr lang gemeinsam zur Schule, spielten gemeinsam beim SSV Fußball, sind beide seit Ende der 90er feste Größen in ihren Branchen, sind beide in diesem Jahr 50 geworden. Während König allerdings regelmäßig in Soest und Werl auftritt - dann normalerweise in den beiden Stadthallen -, ist es gefühlte geologische Zeitalter her, dass Sasha sich mal wieder in Soest blicken ließ.
Erster Auftritt von Sasha in Soest seit vielen Jahren
Noch vor vier Jahren, als sein aktuelles Album erschien, ließ sein Management verlauten, einen Auftritt nur wegen des Lokalkolorits finde Sasha albern. Am Freitag steht er nun aber auf der Stadthallen-Bühne und jubelt: „Schön, wieder hier zu sein. Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Ich komme in die Heimat, und die ganze Heimat kommt zu mir.“
Sollte es für ihn tatsächlich unter seiner Würde sein, sich für nur 1500 Fans zu verausgaben: Er lässt es sich nicht anmerken. Er und seine großartige Band liefern eine perfekte Show ab, die Halle bebt vom ersten Moment an. Er kündigt eine neue Show mit höherem Wortanteil an, dort werde seine Zeit in Soest auch eine Rolle spielen.

Johann König und Sasha in Soest: Beide Auftritte ausverkauft
Beide holen Auftritte nach, die mehrfach verschoben wurden – ohne Corona hätte es diese irre Doppelung erst gar nicht gegeben. Die erklären Schlachthof und Stadthalle gleichermaßen. Rainer Renneke von der Stadthalle: „Die Doppelung war beiden Häusern bekannt, beziehungsweise es war so, dass der Sasha-Termin zuerst da war und Johann König wohl nicht anders konnte.“ Das bestätigt Schlachthof-Chef Thomas Wachtendorf: „Johann Königs Agentur hatte uns nur diesen Ersatztermin angeboten und ließ nicht mit sich reden, obwohl sie von der Doppelung wusste.“
Gut, beide Häuser sind ausverkauft, was in diesen Tagen alles andere als selbstverständlich ist. Andererseits dürften beide Künstler im Publikum schon deshalb eine Schnittmenge haben, „weil sie doch welche von uns sind“. So dürfte manch einer, der für beide Shows Karten hatte ergattern können, sich schweren Herzens für eine entschieden haben müssen.
Johann König nimmt in seiner Show Bezug auf den Besuch von Sasha
König hat Sasha vor den Shows noch einen Besuch abgestattet, postet ein gemeinsames Selfie auf Facebook, und verarbeitet die Begegnung direkt zu Beginn seines Auftritts – auf seine Weise: „Ich bin froh, dass Ihr hier seid und nicht nebenan. Hier ist es doch gemütlicher.”
In der Tat, hier sitzen 300 Leute, drüben stehen 1500, „vielleicht hätte ich doch Schmusesänger werden sollen. Ich habe ihn gerade noch besucht. Ganz feiner Kerl, total bescheiden. Ein Catering, so groß wie meine ganz Garderobe. Ich wollte mir eine Frikadelle mopsen, aber dann begann einer abzuräumen, um Platz zu machen für den Hauptgang. Ich hab Sasha gefragt, ob er noch mitkommt ins Pesel. Nee, da würde er zu viel angesprochen. Aber beim Catering gebe es hinterher Hummer in Champagnersauce. Ich habe gesagt, gut, pack‘s mir ein, ich esse es vorm Pesel.”

Wann es Sasha, der jüngst seine Autobiografie veröffentlicht hat, mal wieder in die alte Heimat verschlägt, steht in den Sternen. Bei Johann König indes ist es schon jetzt klar: Am 15. September des kommenden Jahres stellt er in Soest sein nächstes Programm vor, „und zwar in der Stadthalle. So, Sasha!” Der singt ungefähr gleichzeitig als letzte Zugabe noch „Aus dem Jungen ist ja doch noch was geworden.“ Was wohl abermals für beide gilt.