Bauherr Christoph Ilaender verfolgte von der Tribüne die äußerst positiven Reaktionen aller Fraktionen auf seine Pläne, hier mit der Berliner Firma „Gateway Real Estate“ ein Wohnquartier in Systembauweise zu errichten. Angestrebt werde „die Entwicklung eines nachhaltigen Wohnquartiers in System-Holzrahmenbauweise“, erfuhren die Ausschussmitglieder. Ein erster Entwurf liegt bereits vor. Das System besteht aus einem Wärmedämmsystem mit Zellulosefaser als standardisierte Bauteile, die einen hohen Vorfertigungsgrad haben. Trotzdem ließen sich unterschiedliche Grundrisse und Wohnungsgrößen realisieren. „Durch die effiziente Fertigung sollen die frei finanzierten Wohnungen preiswerter erstellt und vermietet werden können als im konventionellen Wohnungsbau.“ Wohnungen mit einem voraussichtlichen Mietpreis von 11 Euro/Quadratmeter will Ilaender um einen etwa 20-prozentigen Anteil öffentlich geförderter Wohnungen ergänzen.
Am Ende der Veranstaltung nutzte der Investor die Gelegenheit, auf diesen Punkt kurz einzugehen, immerhin hatten sich einige Fragen zur Umsetzung des „sozialen Anteils” und zur Barrierefreiheit der Wohnungen ergeben. „Alle Wohneinheiten” seien barrierefrei geplant, sagte Ilaender, „und die geförderten Einheiten sollen über das gesamte Quartier verteilt werden.” In einer der nächsten Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses wird er Gelegenheit erhalten, die Pläne genauer vorzustellen. Die Verwaltung hat bereits einen eigenen Entwurfsvorschlag entwickelt, um zu zeigen, dass auch mit der Systembauweise städtebaulicher Spielraum vorhanden ist. Der Alternativvorschlag gebe Impulse, einen möglichen Ausbau der Clevischen Straße mitzudenken, bestehende Kreuzungsbereiche auszubilden und ein Parkhaus zugunsten einer attraktiven Quartiersmitte an der Clevischen Straße zu platzieren, hieß es dazu. „Zudem sollen die bestehenden Grünzüge inklusive Fuß- und Radwegeverbindungen aus der Adam Kaserne aufgegriffen und fortgeführt werden und gleichzeitig als Puffer zur Bestandsbebauung dienen.“
Kerstin befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Rewe-Standort Stolper. Der dürfte im Planverfahren durchaus noch eine Rolle spielen. Zurzeit nämlich wird das Einzelhandelskonzept der Stadt Soest fortgeschrieben. Bis zu dessen Fertigstellung sei abzuwarten, welche Aussagen im Hinblick auf Entwicklungspotenziale des Einzelhandelsstandortes getroffen werden. „Im weiteren B-Planverfahren sind die Optionen zu prüfen, inwieweit diese Ergebnisse in die Planung einfließen können.“
Die Clevische Straße könnte von dem neuen kleinen Baugebiet profitieren, stellte die Verwaltung in Aussicht. Die Straße sei ohnehin im Ausbauprogramm, sagte der zuständige Abteilungsleiter Dirk Mackenroth, und schon jetzt gebe es verschiedene Anfragen von Anliegern. „Das ist eine Gelegenheit, die Situation zu verbessern.“