Nachdem er das defekte Gerät auseinandergebaut hatte, war relativ schnell klar, dass die Ursache für den plötzlichen Ausfall – wie so oft in solchen Fällen – eher geringfügig war: Kohlebürsten im Motor hatten sich mit den Jahren verschlissen, dadurch versagte der komplette Antrieb seinen Dienst. Keine große Sache – eigentlich.
Genau die wurde es dann aber doch, als Horst Zwintzscher beim Hersteller Miele anrief und das Problem schilderte. „Es hat mich schon geärgert, dass die nur den ganzen Motor schicken wollten, für 200 Euro“, erklärt er. Plus Versand und Einbaukosten wären da für Felicitas Schäfer locker 250 Euro fällig geworden – ein neues Gerät wäre sie billiger gekommen.
Da hatte Miele die Rechnung aber ohne Horst Zwintzscher gemacht: Der fragte bei einem Berliner Betrieb an, der ihm in der Vergangenheit bereits Kohlebürsten für die Reparatur von Modelleisenbahn geliefert hatte – und bekam die Zusage, dass er für rund 20 Euro die benötigten Kohlebürsten bekommen könne.
Für Felicitas Schäfer heißt das nicht nur, dass sie viel Geld sparen konnte, sondern auch, dass ein Gerät, mit dem sie sehr zufrieden war, nicht einfach auf dem Müll landet. Ein Aspekt, der auch Horst Zwintzscher am Herzen liegt: Für ihn ist es ein Zeichen von Wertschätzung für Qualität, wenn versucht wird, Reparaturen durchzuführen anstatt gleich zu entsorgen.
Im Repaircafé ist das sozusagen das Geschäftsmodell: Fachkundige Experten stellen hier Zeit und Wissen ehrenamtlich zur Verfügung und reparieren, was zu reparieren ist – und Kunden wie Felicitas Schäfer bedanken sich dafür gerne mit einer kleinen Spende.