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Hochsommer heißt Hochbetrieb im Aquafun - und jede Menge Arbeit für die Mitarbeiter

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Von: Astrid Gunnemann

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Mitarbeiter des Aquafun
Heinz-Jürgen Horn-Rebsch, Meister für Bäderbetriebe, und der Auszubildende Sven Ephan erklären, was ihren Beruf vor allem ausmacht und welche Aufgaben sie täglich zu erledigen haben.  © Gunnemann

Sonne, Sommer, Ferien: Da zieht es naturgemäß zahlreiche Menschen ins Schwimmbad. Tausende von Kindern und Jugendlichen genießen ihre Schulferien und wollen natürlich auch zu Hause etwas erleben. Dazu öffnet das Aquafun gerne seine Pforten. Für die Mitarbeiter des Bads bedeutet die Sommerzeit auch: Es herrscht viel Betrieb und es gibt viel zu tun, auch und vor allem für die Bademeister, die heute Fachangestellte für Bäderbetriebe heißen. Und die werden dringend gesucht.

Soest - Heinz-Jürgen Horn-Rebsch ist Meister für Bäderbetriebe und seit 39 Jahren in diesem Beruf tätig. Seit drei Jahren ist er beim Aquafun beschäftigt. Das Team des Badebetriebs ist 15 Frauen und Männer stark, neben dem Meister und den Fachangestellten für Bäderbetriebe (FAB) kümmern sich auch Rettungsschwimmer und zurzeit fünf Auszubildende, die Fachangestellte für Bäderbetriebe werden, um die Sicherheit der Badegäste.

Heinz-Jürgen Horn-Rebsch, seit fast 40 Jahren in seinem Beruf tätig, sagt, er würde diesen Weg jederzeit wieder gehen. Denn die Arbeitstage seien voller Abwechslung. Die Tätigkeit sei breit gefächert und reiche vom Umgang mit Menschen über sportliche Aktivitäten wie Schwimmen bis hin zu Kenntnissen über Technik.

So zählt zu den Aufgaben eines FAB auch, Schwimmkurse durchzuführen. Unterstützt werden sie dabei von den Auszubildenden. Die Kurse beginnen beim Seepferdchen für die Jüngsten bis hin zum Abzeichen in Gold. Den Großteil der Schwimmkurse im Aquafun, rund 80 Prozent, bieten Kollegen aus dem eigenen Haus an. 20 Prozent werden an externe Anbieter vergeben. Man könne noch mehr Schwimmkurse anbieten, doch da stieße man an seine Kapazitätsgrenzen, sagt auch Katrin Stewen, Marketingleiterin des Aquafuns.

Der Badbetrieb ist in drei Bereiche gegliedert, die von vier bis fünf Mitarbeitern beaufsichtigt werden. Ein Bereich umfasst das Lehrschwimmbecken, den Spaßbereich und das Wellenbad, die anderen Bereiche bestehen aus dem Außen-Sportbecken und dem Innen-Sportbecken.

Oberste Priorität hat die Aufsicht des Badbetriebs – die Sicherheit der Badegäste steht an oberster Stelle. Es komme schon ab und an vor, dass die Aufsicht in voller Montur ins Wasser springt, etwa um einem Kind zu helfen. Manche Kinder können eben doch noch nicht so gut schwimmen, wie sie dachten. Aus diesem Grund erlaubt das Aquafun nur Kindern ab sieben Jahren und mit dem Bronze-Abzeichen ohne die Eltern das Bad zu besuchen. Viel häufiger seien es jedoch Herz-Kreislauf-Schwächen, häufig bei älteren Leuten, die die Situation im Wasser brenzlig werden lassen. Erste Hilfe sowie Herz-Lungen-Wiederbelebung ist eine wichtige Aufgabe für die Angestellten, auch die Auszubildenden werden darin geschult, die Schulungen werden regelmäßig aufgefrischt, auch für die FABs. Auch im Umgang mit Defibrillatoren sind die Mitarbeiter gut geschult.

Gesucht: Neue Mitarbeiter

Zurzeit bildet das Aquafun fünf Auszubildende aus: Drei von ihnen werden ihre Ausbildung noch in diesem Sommer beenden. Ab August sind dann drei Lehrstellen neu zu besetzen und der Betrieb sucht noch junge Leute, die sich für den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe interessieren.

Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird von der Berufsschule in Hagen schulisch begleitet.

Die Ausbildung reicht von Erster Hilfe und Wiederbelebungsmaßnahmen über Wasserrettungsmaßnahmen, der Beaufsichtigung des Badebetriebs, Schwimmkurse erteilen, der Betreuung von Besuchern bis hin zur Kontrolle und Sicherung des technischen Betriebs.

„Regelmäßig finden bei uns Probealarme statt, die den Mitarbeitern vorher nicht angekündigt werden“, sagt Katrin Stewen. Bei diesen Übungen muss jeder Griff sitzen, jeder muss wissen, wie die Gäste schnell ins Freie kommen. Mit der Technik muss sich ein Fachangestellter für Bäderbetriebe ebenfalls gut auskennen. Kontrolle, Wartung und Steuerung der Technik zählt zu seinen Aufgaben. Auch die Wasseraufbereitung, das Filterspülen und das Messen der Wasserqualität gehören dazu. Dreimal täglich werden Wasserproben entnommen. Denn sauberes Wasser ist das A und O.

Die für den Badbetrieb zuständigen Mitarbeiter kommen übrigens morgens schon ein Stunde vor den Frühschwimmern – um 5 Uhr – und bleiben auch eine Stunde länger – bis 22 Uhr, um Klar Schiff zu machen.

Der Umgang mit den Besuchern macht Heinz-Jürgen Horn-Rebsch Spaß. Renitente Besucher, die Stress machen, damit habe er es in Soest zum Glück nicht zu tun. „Fehlverhalten von Badegästen können die Kollegen gut einschätzen, die Zeiten, als der Bademeister noch mit der Trillerpfeife blies, die sind zum Glück vorbei“, sagt Horn-Rebsch. Zwar gebe es ab und an mal eine verbale Attacke, doch könne man schnell deeskalieren.

Sven Ephan ist 26 Jahre alt und kommt bald ins dritte Ausbildungsjahr. Er absolviert eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe im Aquafun. Was hat ihn dazu bewogen? „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, das kann man gut verbinden“, sagt er.

Denn der 26-Jährige schwimmt sehr gerne und als Auszubildender geht er häufig auch ins Wasser, etwa, um das Rettungsschwimmen zu trainieren oder die FABs bei den Schwimmkursen zu unterstützen. Sven arbeitet gerne mit Kindern und zeigt ihnen, wie man schwimmen lernt. „Es ist eine sportliche Ausbildung, das finde ich toll und das ist das Richtige für mich“, erklärt er. Er möchte später weiter in diesem Beruf arbeiten. Auch die technischen Aspekte des Berufs sind für den Auszubildenden aus Freckenhorst im Münsterland eine interessante Variante.

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