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Hubschrauber-Landungen an Soester Krankenhäusern: Feuerwehr muss weiter leuchten

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Von: Daniel Schröder

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Wenn der Hubschrauber an den Soester Krankenhäusern – wie hier am Marienkrankenhaus – im Dunkeln landen muss, rückt jedes Mal die Feuerwehr mit drei Fahrzeugen und zwölf Einsatzkräften an, um den Landeplatz auszuleuchten.
Wenn der Hubschrauber an den Soester Krankenhäusern – wie hier am Marienkrankenhaus – im Dunkeln landen muss, rückt jedes Mal die Feuerwehr mit drei Fahrzeugen und zwölf Einsatzkräften an, um den Landeplatz auszuleuchten.  © Daniel Schröder

Wenn ein Hubschrauber bei Dunkelheit an einem der Soester Krankenhäuser landen muss, kommt in der Regel die Feuerwehr. Doch warum eigentlich? Wir haben uns umgehört.

Soest – Die Soester Krankenhäuser werden regelmäßig von Rettungshubschraubern angeflogen, oft um Patienten in Spezialkliniken zu verlegen. Muss ein Hubschrauber im Dunkeln am Klinikum oder am Marienkrankenhaus landen, bedeutet das Arbeit für die Freiwillige Feuerwehr Soest. Ein Vorgehen, das in vielen anderen Krankenhaus-Kommunen schon längst Geschichte ist, um die Feuerwehr zu entlasten. In Soest soll weiter auf das Ehrenamt gesetzt werden.

Mehr als 60-mal rückte die Feuerwehr zwischen 2012 und 2022 zu den beiden Krankenhäusern aus, um Licht für die Hubschrauberlandungen (und -starts) zu machen. „In der Regel rücken drei Fahrzeuge – Rüstwagen, Wechselladerfahrzeug und Einsatzleitwagen – mit neun bis zwölf Feuerwehrleuten aus. Die Einsatzdauer beträgt im Normalfall mindestens eine Stunde“, erklärt Christoph Blume, Leiter der Feuerwehr Soest.

Feuerwehr-Einsätze zur Hubschrauber-Absicherung können auch mal zwei Stunden dauern

Mit Blick auf die Einsatzdauer sagt Blume: „Es kommt immer auf den Einzelfall an. Manchmal muss ein Patient noch in der Notaufnahme für den Transport vorbereitet, stabilisiert oder weiter behandelt werden. Wir sind auch schon zwei Stunden vor Ort gewesen, bis der Hubschrauber wieder gestartet ist.“ Primär gehe es übrigens gar nicht darum, die Landestelle an sich auszuleuchten, sondern „umliegende Konturen, wie Gebäude oder Bäume, die eine Gefahr darstellen könnten“.

Gegenüber unserer Redaktion erklärte das zuständige Bundes-Verkehrsministerium, dass es sich bei den Landestellen am Klinikum und am Marienkrankenhaus nicht um Landeplätze handelte, die laut Paragraf 6 des Luftverkehrsgesetzes über eine fest installierte Befeuerung verfügen müssen. Vielmehr handele es sich um sogenannte „Örtlichkeiten von öffentlichem Interesse“ (Public Interest Sites, PIS) gemäß Paragraf 25 Absatz 4 Luftverkehrsgesetz in Verbindung mit Paragraf 18 Absatz 4 Luftverkehrs-Ordnung. „Für PIS ist keine fest installierte Befeuerung vorgeschrieben“, erklärt Ministeriums-Sprecher Florian Druckenthaner. Dem Bundes-Verkehrsministerium sei bekannt, „dass es durchaus Praxis ist, dass die Feuerwehren zur Ausleuchtung von PIS-Landeplätzen unterstützend tätig werden“.

Krankenhäuser anderen Kommunen haben Licht-Anlage

In vielen anderen Kommunen gehört diese „Praxis“ der Vergangenheit an: In Warstein, Werl und Lippstadt sind die Landestellen der Krankenhäuser mit Beleuchtungs-Anlagen ausgestattet worden.

Dass es an den Soester Krankenhäusern in absehbarer Zeit ebenfalls solche Anlagen geben wird, ist unwahrscheinlich. Klinikums-Sprecher Frank Beilenhoff erklärt: „Die dauerhafte Ausleuchtung unserer Hubschrauber-Landestelle würde eine Investition im mittleren fünfstelligen Bereich erfordern. Das steht derzeit in keiner Relation zu dem tatsächlichen Bedarf.“ 2021 sei die Feuerwehr beispielsweise nur viermal zur Ausleuchtung angerückt. Das habe Kosten in Höhe von rund 2000 Euro verursacht, so Beilenhoff. „Solange dieser Bedarf nicht signifikant steigt, wird die Ausleuchtung weiterhin durch die Feuerwehr vorgenommen, der wir an dieser Stelle für die sehr gute Zusammenarbeit danken möchten“. Am Marienkrankenhaus war die Feuerwehr in diesem Jahr bislang zweimal im Einsatz, um Licht an der Landestelle zu machen.

Sprecherin Karin Riedel erläutert: „Da wir eine Lande-stelle und kein Landeplatz sind, ist eine Beleuchtung nicht vorgesehen und auch nicht vorgeschrieben. Mittlerweile landen zudem immer mehr Hubschrauber-Piloten unseres Wissens nach mit sogenannter Nachtsicht-Technik. Diese wünschen dann gar keine eigene beziehungsweise zusätzliche Beleuchtung.“

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