Die Stimme der Polizei verlässt den Kreis Soest

Holger Rehbock, Pressesprecher der Soester Kreispolizeibehörde, verlässt den Kreis Soest. Der 53-jährige Kriminalhauptkommissar wechselt in die Kreispolizeibehörde des Hochsauerlandkreises, übernimmt dort die Leitung des Kriminalkommissariats 2 – kurz: KK2.
Kreis Soest – Holger Rehbock, scheidender Sprecher der Polizei in Soest, wechselt in die Polizeibehörde des Hochsauerlandkreises: In seiner neuen Dienststelle in Meschede wird er unter anderem für Cyberkriminalität, Beamtendelikte, spezielle Betrugsdelikte und zahlreiche weitere Schwerpunkte zuständig sein.
Rehbock war dreieinhalb Jahre Pressesprecher der Soester Kreispolizei und insgesamt 24 Jahre in der Behörde – Station machte er in Soest, Werl und Lippstadt. Zuvor hatte der Polizeibeamte Erfahrungen in Stukenbrock und Köln gesammelt, ehe er Ende der 1990er-Jahre in den Kreis Soest gekommen war. Jetzt geht es für ihn in den benachbarten HSK – die Vorzüge des Sauerlandes kennt der begeisterte Motorradfahrer allein schon durch seinen Wohnort am Möhnesee.
Ein Gefühlsmix zum Abschied - „Polizei ist wie eine große Familie“
Die Behörde in Soest verlässt er mit einem Gefühlsmix aus Abschiedsschmerz und Vorfreude: Klar sei, dass er „die Menschen im Kreis Soest am meisten vermissen“ werde. Vor allem die Polizei sei „wie eine große Familie“. Nun gilt es für Rehbock, neue Familienmitglieder in der Nachbarschaft kennenzulernen.
Dabei freue er sich auch auf neue Blickwinkel: „Es wird spannend, zu vergleichen, wo die Kreispolizeibehörden sich in ihrer Arbeit unterscheiden und wo es vielleicht Optimierungspotenzial gibt.“ Durch seine dreieinhalb Jahre als Pressesprecher, in denen er „für alle Bereich der Polizei sprachfähig sein“ musste, habe er unter anderem mit Erstaunen gelernt, „wie groß der mediale Zeitdruck ist, unter dem auch Journalisten für die Informationsgewinnung stehen“.
Holger Rehbocks Zeit als Pressesprecher: Einige Fälle wird er nie vergessen
Seine Ende 2018 neue Rolle begann schon nach kurzer Zeit mit einem außergewöhnlichen Fall, bei dem zwei Frauen auf der B475 in Soest in den Gegenverkehr gerieten und ums Leben kamen. Das große Rätsel, warum sie mehrere hundert Meter auf der Gegenfahrbahn unterwegs waren, bevor es zum Frontalzusammenstoß kam, konnte nie gelöst werden.
Als Sprecher begleitete er unter anderem den Fall, in dem 2019 ein Lkw unkontrolliert durch ein Lippetaler Wohngebiet rollte, weil der Fahrer ein internistisches Problem hatte. Der Laster wurde gestoppt, weil ein mutiger Zeuge ihn stoppte. „Ich kenne keinen vergleichbaren Fall“, erklärt er. Für Rehbock war es eine der „herausragendsten“ Geschichten, die er in seiner Funktion erlebte.
Aber auch Ereignisse mit Beteiligung von Tieren blieben ihm im Gedächtnis - Ehrensache, bei dem Nachnamen. Vor allem an die kleine Maus, die in Warstein von der Feuerwehr aus einem brennenden Baumstamm gerettet worden war, denkt er gerne zurück.