Höggenstraßen-Sperrung: Der Beginn einer städtebaulichen Veränderung in Soest

Was aktuell mit einer simplen Straßensperrung beginnt, soll der Ursprung für eine städtebauliche Veränderung an der Höggenstraße 5c in der Soester Altstadt werden: Hier entsteht der Neubau des Anzeiger-Verlags.
Soest – Die Firma Althoff Druck ist mittlerweile in den Soester Südosten gezogen. Das Gebäude, in dem Althoff seit 1994 druckte, soll in den kommenden Tagen weichen, um Platz für Neues zu schaffen. Bis Freitag, 20. Januar, ist die Höggenstraße gesperrt, „um die Abbindung des Gebäudes von den Versorgungsleitungen durchzuführen“, berichtet Stadtsprecher Thorsten Bottin. Läuft alles planmäßig, wird die Sperrung für den Straßenverkehr zum Wochenende hin aufgehoben.
Das gilt jedoch nicht für den Gehweg-Bereich und den Parkstreifen – ihre Sperrung ist bis Ende Juni geplant, erklärt Bottin. In dieser Zeit wird sich an der Höggenstraße voraussichtlich eine Menge tun: „Derzeit laufen die vorbereitenden Maßnahmen für den Rückbau des Bestandes“, sagt Sven Kastien. Der Düsseldorfer Architekt ist für den geplanten Verlagshaus-Neubau zuständig. Mit dem „Rückbau des Bestandes“ meint der Fachmann den Abriss der Druckerei. Er soll „bis Ende des Monats“ angegangen werden. Der Abriss sei „der schwierigste Part“ des Vorhabens.
Herausforderung: „Aufgrund der innerstädtischen Lage muss behutsam vorgegangen werden“
Die Herausforderung, vor der Kastien und seine Kollegen stehen: „Aufgrund der innerstädtischen Lage muss langsam und behutsam vorgegangen werden. Dafür arbeiten wir mit einer Fachfirma zusammen, die wir schon lange kennen.“ Zum einen würden enge Straßen und Gassen die Logistik „herausfordernd gestalten“. Zum anderen gebe es eine „enge und kleinteilige Bebauung zu den Nachbarn links, rechts und rückwärtig des Bestandes“.
Kastien versichert: „Es gilt, große Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen. Mit ihnen wurden im Vorfeld viele Gespräche geführt.“ Sobald der Abriss vollendet ist, mache sich die Stadtarchäologie ans Werk: „Die Archäologen werden die Fläche untersuchen.“ Allein dieser Punkt mache es unmöglich, einen genauen Zeitraum zu nennen, in dem das Vorhaben abgeschlossen sein könnte.

Die Pläne sind vielversprechend und wurden vom Gestaltungsbeirat der Stadt Soest mit Wohlwollen begrüßt. Bei dem Bauvorhaben, in dem der Soester Anzeiger und Hellweg Radio ihr neues Zuhause finden sollen, handelt es sich um ein zweigeschossiges, teilunterkellertes Gebäude mit Dachgeschoss. „Es soll ein hell verputzter Baukörper mit Lochfassade, mit Satteldach zur Höggenstraße werden. Für den Innenhof ist ein eingeschossiger Baukörper mit Flachdach geplant“, erklärt Kastien.
Ein Dach ganz nach Soester Vorschrift
Gedeckt wird das Dach ganz nach Soester Vorschrift mit roten Ziegeln. „Es wurde ein sehr transparentes und offenes Gebäude mit vielen Fenstern geplant, in sich ruhig und zurücknehmend und sehr geometrisch konstruiert“, befindet Kastien, für den das Bauvorhaben in Soest ein besonderes ist. Der gebürtige Oestinghauser besuchte als Gymnasiast das Alde. „Ich finde es toll, dass mir das Vertrauen für dieses Vorhaben gegeben wurde. Ich kenne einige Mitarbeiter des Anzeigers aus meiner aktiven Fußballerzeit. Ich bin weiter gerne in Soest, und es ist schön, wenn man in dieser Stadt etwas bauen darf.“

Hans Sahl, Verlagsleiter W. Jahn Verlag, unterstreicht: „Wir wollen mit dem Soester Anzeiger und Hellweg Radio moderne, zukunftsgerichtete Räume in der Innenstadt beziehen und damit weiterhin nahe am örtlichen Geschehen sein. Die geplante Investition zeigt, dass die Gesellschafter an die Zukunft lokaler Qualitätsmedien glauben. Das gilt gleichermaßen für gedruckte Zeitungen und Zeitschriften, fürs Lokalradio und für Onlinemedien.“