Spender geben ab, was sie in ihrem Schrank finden oder entbehren können. Gebraucht werden vor allem Hosen, Blusen, Shirts, Röcke für die jüngere Generation und nicht etwa Anzüge für ältere Herren, um ein Beispiel zu nennen.
Die Sachen sollen heil und sauber sein, denn auch, wer nur wenig Geld hat, will sich ordentlich anziehen. „Wir müssen auf unsere Zielgruppe achten“, bittet Antje Pfeffer um Verständnis, dass nicht alles, was die Leute bringen, auch angenommen werden kann, weil etwa von vorneherein feststeht, dass es sich um Ladenhüter handelt. Ihr Tipp: „Gern vorher anrufen.“ Was dreckig, löchrig, zerrissen ist und niemandem angeboten werden kann, muss das Sen auf eigene Kosten entsorgen. Antje Pfeffer stellt seit Ende des Lockdowns im vorigen Jahr fest, dass der Zulauf immer stärker wird. „Das sind schon extreme Zeiten“, findet sie. Ob der feste Kundenstamm auch wegen der hohen Energie- und Lebensmittelpreise wächst? ,„Das schlägt im Moment noch nicht so intensiv durch“, antwortet die Leiterin des Secondhand-Marktes. Sie meint damit den Kauf von Möbeln und anderem Haushaltsinventar, der meistens zurückgestellt werde, wenn das Budget knapp ist. Die günstige Möglichkeit, für kleines Geld ein gutes, gepflegtes Outfit zu bekommen, sei ohnehin seit Langem beliebt und nachgefragt – auch bei Menschen, die nachhaltig leben und das Klima schützen möchten. Sie kommen gern und häufig.
Flüchtlinge, die bei der Stadt gemeldet sind, erhalten einen Gutschein über jeweils 60 Euro sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Antje Pfeffer: „Wir übernehmen für die Stadt die Ausgabe der Kleidung.“ Kinder bekommen für einen Teilbetrag auch Spielzeug.
Das Sozialkaufhaus ist geöffnet von 12 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr. Die Spendenannahme endet 30 Minuten früher. Telefon 02921/350040.