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Hilchenbach-Brache: Es geht voran

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Von: Kathrin Bastert

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Die Hilchenbach-Brache ist Nachbarn seit sechs Jahren ein Dorn im Auge.
Die Hilchenbach-Brache ist Nachbarn seit sechs Jahren ein Dorn im Auge. Im Stadtentwicklungsausschuss steht nun der Satzungsbeschluss an. © Peter Dahm

Mit dem Satzungsbeschluss, den der Stadtentwicklungsausschuss am Donnerstag fassen soll, macht die Entwicklung der Hilchenbach-Brache zum Baugebiet einen wichtigen Schritt.

Soest – Noch im Februar konnte die Stadt nicht damit rechnen, dass es jetzt schnell Fortschritte geben würde auf der Hilchenbach-Brache. „Komplizierte Erschließungs- und technische Fragen“ standen dem noch im Weg, hieß es damals. Sie sind nun ausgeräumt, bestätigt Stadtbaurat Matthias Abel, so rechtzeitig, dass es der nötige Satzungsbeschluss noch auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses am Donnerstag geschafft hat.

Damit ist ein wichtiger Schritt geschafft, das Bauleitverfahren wäre mit dem Beschluss abgeschlossen. Damit sind nun schon die Pflöcke eingerammt, es ist sehr klar umrissen, wie sich Politik und Verwaltung das neue Quartier vorstellen: Laut Bebauungsplan wird das Hilchenbach-Gelände in drei Blöcke unterteilt. Entlang des Hammer Wegs, im nördlichen und im östlichen Block, soll es eine viergeschossige Riegelbebauung geben. Diese bis maximal 13,5 Meter hohen Gebäude haben eine Lärmschutzfunktion, durch ihre Anordnung und Höhe sollen „attraktive und ruhige Innenhöfe“ mit privaten Spielflächen entstehen.

In den übrigen Bereichen sind maximal drei Geschosse bei höchstens 10,5 Metern Höhe erlaubt. Eine Fuß- und Radverbindung soll nord-südlich den Hammer Weg mit dem renaturierten Soestbach verbinden. Insgesamt 123 Wohneinheiten sollen entstehen, davon 22 Doppel- und Reihenhäuser, 101 Geschosswohnungen. 23 Wohneinheiten sollen als geförderter Wohnraum realisiert werden, davon wiederum drei rollstuhlgerecht. Gerade diese Art von Wohnraum ist in Soest Mangelware (siehe Infokasten).

In der neuen Siedlung soll überwiegend unterirdisch geparkt werden, im Bereich der Einfamilienhäuser allerdings werden Parkplätze angelegt, und entlang der öffentlichen Straßen – teils verkehrsberuhigt – sollen Längs-Parkbuchten entstehen, immer wieder unterbrochen durch Baumpflanzungen.

Nicht berücksichtigt sind diverse Vorschläge, die im Umweltausschuss abgestimmt worden waren. So sollte die Allee entlang des Hammer Weges fortgeführt werden. Das sei aus Platzgründen nicht möglich, heißt es nun in der Stellungnahme der Verwaltung, die Lärmschutzanforderungen limitierten hier die Gestaltungsfreiheit. Auch eine Festsetzung der Bäume im Straßenraum wird es nicht geben, „um die Erschließungsplanung durch festgesetzte Baumstandorte nicht einzuschränken“, wie es heißt. Und auch einen Übergang für Fuß- und Radfahrer zum Londonring wird es nicht geben: Eine Einigung sei nach Rücksprache mit einem benachbarten Grundstückseigentümer nicht möglich.

Der ehemalige Bautreff Hilchenbach steht seit nun sechs Jahren leer und verfällt zusehends. Anwohner hoffen schon lange auf einen Baustart, damit die Brache endliche verschwindet. Wie schnell es nun geht mit einer Baugenehmigung, hängt allerdings noch von einigen Faktoren ab. So muss der Entwurf des Projekts nicht nur den Anforderungen des Bebauungsplans genügen. Eingeschaltet wird, zumindest für die Riegelbebauung entlang des Hammer Wegs, auch der Gestaltungsbeirat der Stadt Soest. Der wird sonst in der Regel bei Bauvorhaben innerhalb der Wälle gehört, soll an dieser stadtbildprägenden Stelle aber auch befragt werden.

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