Für die Kreispolizei, die gerade in diesen zunehmend dunkler werdenden Wochen verstärkt kontrollieren wird, war Landrätin Eva Irrgang gekommen, für die Stadt Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer.
Wie nötig die Aktion nach wie vor ist, verdeutlichte Frank Mund vom Landesgewerbe des Kfz-Verbandes mit einem der Ergebnisse aus dem Vorjahr: „Mehr als ein Viertel aller geprüften Autos hatte Mängel“, erklärte er – am häufigsten waren die bei den so wichtigen Hauptscheinwerfern.
„Das muss einfach nicht sein“, warb der Minister dafür, das Gratis-Prüfangebot der Werkstätten im Land anzunehmen. „Probleme sind mit einfachen Mitteln relativ leicht und schnell festzustellen und mit geringem Aufwand zu beheben.“
Wie genau das geht, ließen sich die Besucher anschließend gleich persönlich zeigen – Jochen Bock hatte dafür im Werkstattbereich seines Betriebes alles vorbereitet. Innerhalb weniger Minuten war die Beleuchtung eines Autos überprüft und perfekt eingestellt.
Perfekt heißt dabei nicht nur, dass alle Lichtquellen am Fahrzeug auch funktionieren, sie müssen auch genau ausgerichtet sein. „Eine der gefährlichsten Situationen für Autofahrer in der Dunkelheit ist es, wenn sie plötzlich geblendet werden“, zitierte dazu Peter Schlanstein aus einer Studie.
Die ganz große Strafgeldkeule schwingen die Polizeibeamten im Kreis Soest allenfalls in begründeten Ausnahmefällen, ansonsten belassen sie es in aller Regel bei einer freundlichen, aber nachdrücklichen Ermahnung an die Adresse der Fahrer, wenn es Mängel an der Beleuchtung ihres Fahrzeugs gibt. Das erklärt die Sprecherin der Soester Kreispolizei, Diana Kettelhake.
Genaue Zahlen, wie oft solche Ermahnungen ausgesprochen werden, gibt es nicht – ebenso wenig wie Daten, wie oft genau mangelhafte Beleuchtung Ursache für einen Unfall ist.
Da war eine Autofahrerin, die eigentlich auf dem Weg zum Einkauf im nahen Kaufland war, auf der sicheren Seite, als sie an einer aufgebauten Kontrollstation der Polizei kurz darauf angehalten wurde – und der NRW-Innenminister wohl beschirmt im Regen an die Scheibe klopfte. „Alles in Ordnung bei Ihnen, eine gute und sichere Fahrt“, wünschte Reul und schickte die junge Dame in den dunkler werdenden Soester Abend.