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Sehen und gesehen werden: Innenminister Herbert Reul eröffnet landesweite Kfz-Aktion in Soest

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Von: Achim Kienbaum

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Licht Test 2022 Eröffnung in Soest
„So geht das, Herr Minister!“ Zum offizellen Start der Aktion „Licht-Test 2022“ kam Herbert Reul (vorne links) ins Soester Ford-Center am Schloitweg und ließ sich dort auch zeigen, wie die Beleuchtung eines Fahrzeugs in kurzer Zeit perfekt eingestellt werden kann. © Peter Dahm

Als der Gast aus Düsseldorf am Schloitweg eintrifft, hat die Dämmerung bereits eingesetzt und Nieselregen fällt aus einem dunkelgrauen Himmel – der perfekte äußere Rahmen für die offizielle Eröffnung der landesweiten Aktion „Licht-Test 2022“, für die NRW-Innenminister Herbert Reul am Montagabend, 26. September, ins Ford- Center nach Soest gekommen war.

Soest – Es war eine ziemlich große Runde, die dessen Inhaber Jochen Bock in seinem Autohaus begrüßen konnte – eine Folge davon, dass sich für diese Aktion, die bereits zum 66. Mal veranstaltet wird, gleich eine ganze Reihe von Partnern zusammengetan hat.

Vor allem gehört natürlich das Kfz-Gewerbe dazu, das im Oktober kostenlose Prüfungen der Beleuchtung anbietet und bei Bedarf Mängel auch gleich behebt. Mit im Boot ist aber auch in diesem Jahr wieder die Deutsche Verkehrswacht, auch sie durch ihren NRW-Vizepräsidenten Peter Schlanstein bei der Eröffnung vertreten.

Für die Kreispolizei, die gerade in diesen zunehmend dunkler werdenden Wochen verstärkt kontrollieren wird, war Landrätin Eva Irrgang gekommen, für die Stadt Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer.

Innenminister Herbert Reul kontrolliert Autofahrerin in Soest bei Licht Test 2022
„Den kenn ich doch?“, dachte sich diese Autofahrerin, als sie vom Innenminister persönlich für eine kurze Kontrolle gestoppt wurde. © Peter Dahm

Wie nötig die Aktion nach wie vor ist, verdeutlichte Frank Mund vom Landesgewerbe des Kfz-Verbandes mit einem der Ergebnisse aus dem Vorjahr: „Mehr als ein Viertel aller geprüften Autos hatte Mängel“, erklärte er – am häufigsten waren die bei den so wichtigen Hauptscheinwerfern.

„Das muss einfach nicht sein“, warb der Minister dafür, das Gratis-Prüfangebot der Werkstätten im Land anzunehmen. „Probleme sind mit einfachen Mitteln relativ leicht und schnell festzustellen und mit geringem Aufwand zu beheben.“

Blender sind besonders gefährlich

Wie genau das geht, ließen sich die Besucher anschließend gleich persönlich zeigen – Jochen Bock hatte dafür im Werkstattbereich seines Betriebes alles vorbereitet. Innerhalb weniger Minuten war die Beleuchtung eines Autos überprüft und perfekt eingestellt.

Perfekt heißt dabei nicht nur, dass alle Lichtquellen am Fahrzeug auch funktionieren, sie müssen auch genau ausgerichtet sein. „Eine der gefährlichsten Situationen für Autofahrer in der Dunkelheit ist es, wenn sie plötzlich geblendet werden“, zitierte dazu Peter Schlanstein aus einer Studie.

Polizei mahnt lieber als zu kassieren

Die ganz große Strafgeldkeule schwingen die Polizeibeamten im Kreis Soest allenfalls in begründeten Ausnahmefällen, ansonsten belassen sie es in aller Regel bei einer freundlichen, aber nachdrücklichen Ermahnung an die Adresse der Fahrer, wenn es Mängel an der Beleuchtung ihres Fahrzeugs gibt. Das erklärt die Sprecherin der Soester Kreispolizei, Diana Kettelhake.

Genaue Zahlen, wie oft solche Ermahnungen ausgesprochen werden, gibt es nicht – ebenso wenig wie Daten, wie oft genau mangelhafte Beleuchtung Ursache für einen Unfall ist.

Da war eine Autofahrerin, die eigentlich auf dem Weg zum Einkauf im nahen Kaufland war, auf der sicheren Seite, als sie an einer aufgebauten Kontrollstation der Polizei kurz darauf angehalten wurde – und der NRW-Innenminister wohl beschirmt im Regen an die Scheibe klopfte. „Alles in Ordnung bei Ihnen, eine gute und sichere Fahrt“, wünschte Reul und schickte die junge Dame in den dunkler werdenden Soester Abend.

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