Bianca Feische, Marktleiterin in der Soester Fressnapf-Filiale, fasst es so zusammen: „In Corona gab es schon Lieferengpässe, durch den Krieg gab es dann Rohstoffmangel und mit der Energiekrise stiegen die Preise für Energie und Transport.“ Als Folge der deutlich gestiegenen Preise greifen die Kunden sowohl bei Fressnapf als auch bei Dogstyler zu den preiswerteren Marken. „Bei Extras, also bei Hundebetten oder Leinen geht die Kaufbereitschaft runter“, bemerkt Feische.
Im Tierheim in Soest befürchtet man dramatische Folgen, wenn das Halten von Haustieren für viele Menschen zum unbezahlbaren Luxus wird. „Dramatisches kommt auf uns zu, Futter ist das kleinere Problem“, sagt Birgit Oberg, Leiterin des Soester Tierheims, das mit Futterspenden momentan aber noch gut über die Runden kommt. Viel schlimmer als die steigenden Tierfutterpreise seien die „dramatisch gestiegenen Tierarztkosten“, sagt Birgit Oberg. „Wie sollen das Privatpersonen bezahlen?“
Während der Lockdownphasen der Corona-Pandemie hatten sich viele Menschen ein Haustier angeschafft. Als die Beschränkungen endeten, reisen und ausgehen wieder möglich war, viele ins Büro oder an den Arbeitsplatz zurückkehrten, wurden viele Tiere ihren Besitzern eher hinderlich und landeten im Tierheim. Oberg fürchtet nun, dass sich mit den steigenden Kosten für Tierarzt und Futter mehr Halter entschließen, ihre Tiere auszusetzen.
Elisabet May Contento