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Wenig Interesse an royalem Klatsch: Geringe Nachfrage nach Harry-Biografie in Soest

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Von: Daniel Schröder

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Almut Ellinghaus-Rademacher und Heinz Rademacher haben erst zwei „Reserve“-Exemplare verkauft.
Almut Ellinghaus-Rademacher und Heinz Rademacher haben erst zwei „Reserve“-Exemplare verkauft. © Daniel Schröder

Es ist durchaus skandalträchtig, was in Prinz Harrys Buch „Reserve“ auf mehr als 500 Seiten geschrieben steht. Doch in Soest scheint das Interesse am royalen Klatsch nur gering zu sein.

Soest – In der Bücherstube Ellinghaus und der Ritterschen Buchhandlung in Soest gingen bis einschließlich Mittwochvormittag jeweils nur zwei „Harry-Bücher“ über den Verkaufstresen. In der „Ritterschen“ traf der Anzeiger eine der beiden Käuferinnen. Zu ihrem Interesse an des Prinzen Memoiren sagt die 38-jährige Soesterin: „Harry ist in meinem Alter, ich interessiere mich für das, was er zu erzählen hat. Erst gebe ich das Buch allerdings meiner Oma – sie hat Interesse an der Königsfamilie und an Klatsch und Tratsch.“

Almut Ellinghaus-Rademacher und Heinz Rademacher berichten von einer „vergleichsweise geringen Nachfrage, trotz des ganzen Rummels, den es im Vorfeld um das Buch gegeben hat“. Nachdem erste Exemplare in Spanien schon vor dem offiziellen Verkaufsstart an die Öffentlichkeit geraten waren, hatte es in der Boulevard-Presse viele „Skandal-Storys“ gegeben.

Harry-Biografie: Buchhändler müssen schriftliche Versicherung abgeben

„Die große Aufmerksamkeit hat uns ein wenig unsicher gemacht“, erklärt Ellinghaus-Rademacher angesichts der überschaubaren Anzahl an Exemplaren, die die Bücherstube vorbestellt hatte. Damit „Reserve“ nicht vor Dienstag, dem offiziellen Verkaufsstart, in die Regale gelangen konnte, mussten auch die Soester Buchhändler dem Verlag eine schriftliche Versicherung dazu geben.

Den größten Stapel „Reserve“-Bücher gibt es in Soest bei Thalia, wo das Werk zum „Buch des Monats“ gekürt wurde. Der Büchertisch war beim Anzeiger-Besuch vor allem von Frauen älteren Jahrgangs umringt, die neugierig blätterten.

Harry-Biografie: „Er hat sich damit keinen Gefallen getan“

Almut Ellinghaus-Rademacher hat zu den Memoiren von Prinz Harry eine klare Meinung: „Er hat sich damit keinen Gefallen getan. Auf der einen Seite scheint er in dem Buch ehrlich zu sein. Auf der anderen Seite ist solch eine Veröffentlichung jedoch der falsche Weg, wenn man wirklich eine Versöhnung mit der Familie will. Meiner Meinung nach hat er durch den Tod seiner Mutter ein Trauma, das vom Rest der Familie nicht aufgefangen wurde.“ Prinz Harry beschwere sich gerne über die Presse, „doch gleichzeitig nutzt er sie jetzt, um Geld zu verdienen“, kritisiert die Soester Buchhändlerin.

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