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Abschied von der „Hansa“: 69 Jahre Schulgeschichte - von Trennung bis Ende

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Von: Tobias Hinne-Schneider

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Hansa-Realschule – das war einmal: (von links) Susanne Zerbo-Jonigk (Bezirksregierung Arnsberg), Heinz-Jürgen Rüterbories (ehem. kommissarischer Schulleiter), Herbert Schenk (ehem. Lehrerratsvorsitzender), Marion Hölscher (ehem. Schulpflegschaftsvorsitzende) sowie die Vertreter der Stadtverwaltung, Peter Wapelhorst, Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer und Thomas Nübel bei der Abschiedsfeier.
Hansa-Realschule – das war einmal: (von links) Susanne Zerbo-Jonigk (Bezirksregierung Arnsberg), Heinz-Jürgen Rüterbories (ehem. kommissarischer Schulleiter), Herbert Schenk (ehem. Lehrerratsvorsitzender), Marion Hölscher (ehem. Schulpflegschaftsvorsitzende) sowie die Vertreter der Stadtverwaltung, Peter Wapelhorst, Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer und Thomas Nübel bei der Abschiedsfeier. © Peter Dahm

Vor rund zwei Jahren hat die Hansa-Realschule die letzten Schüler verabschiedet, jetzt haben Lehrer, Eltern und Schüler Abschied von „ihrer“ Schule genommen.

Soest - Das Ende der Schule besiegelte seinerzeit die von der Landespolitik gewünschte Errichtung von Sekundarschulen. Ein „Schock“ sei es damals gewesen, als das Aus für die Realschule feststand, sagten am Dienstagabend gleich mehrere Redner auf der durch die Corona-Pandemie nach hinten verschobenen emotionalen Abschiedsfeier.

Abschied von der „Hansa“: 69 Jahre Schulgeschichte - von Trennung bis Ende

„Ja, wir waren eine sehr aktive und innovative Schule. Ja, wir haben neben den schulischen Anforderungen immer auch den Menschen als Individuum mit seinen Entwicklungspotenzialen gesehen und gestärkt. Und ja, wir haben die schwierige Aufgabe der Schulschließung gemeistert“, begann Heinz-Jürgen Rüterbories, der ab 2018 die Schule kommissarisch ihrem Ende entgegengeführt hat, seine Abschiedsworte. Rüterbories erinnerte unter anderem an Weihnachtsaufführungen, das Großprojekt Traumzauberbaum und den Projektchor „Hansa con brio“.

In Zukunft erinnert eine Gedenktafel, die am Haus am Troyesweg platziert werden soll, an die Schule. Auf der Tafel heißt es beispielsweise: „Fordern und Fördern galt als Grundprinzip der Hansa-Realschule, die ihren Absolventen sowohl den Weg in die praktische Ausbildung als auch den Erwerb weiterer schulischer Qualifikationen ermöglichte. Seit ihrer Gründung erwarben mehrere Tausend Realschüler einen qualifizierten Abschluss und schlugen überaus erfolgreiche berufliche Wege ein.“

Abschied von der Hansa-Realschule: Rede sorgt für Gänsehaut, Tränen und Lacher

Es war eine Schule mit viel Gemeinschaft und Verbundenheit, sagte Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. Es sei nicht gelungen, den „Boom an den Realschulen“ in ein nachhaltiges Raumkonzept umzusetzen, blickte er durchaus auch kritisch in die Vergangenheit zurück.

Für Gänsehaut, Tränen und Lacher bei den Anwesenden sorgte der ganz persönliche Rückblick von Marion Hölscher, der ehemaligen Schulpflegschaftsvorsitzenden der „Hansa“. Sie war als Schülerin, Mutter und Engagierte mit der Schule verbunden.

69 Jahre Schulgeschichte

Die Geschichte der Realschulen in Soest startete 1951. 14 Jahre später zog die Schule aus dem Gebäude am Hohen Weg in den Troyesweg – dem heutigen Standort der Sekundarschule. Der Zulauf war damals so groß, dass sich die Stadt 1968 entschied, die Schule in Realschule I und II zu trennen. Die Realschule II übernahm das Gebäude am Paradieser Weg, seit 1978 heißt sie nun Christian-Rohlfs-Realschule. Ein Jahr später bekam auch die Realschule I einen neuen Namen: Hansa-Realschule. In Spitzenzeiten besuchten 880 Schüler die Schule am Troyesweg. Mit dem Ende des Schuljahres 2019/2020 musste die Schule endgültig schließen. Die Schulleiter waren: Heinrich Jühe (Realschule I), Karlheinz Enste, Horst Wollenweber, Rainer Drubba und Heinz-Jürgen Rüterbories (kommisarisch).

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