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Grünes Büchereidach hilft dem Klima in der Soester Innenstadt

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Von: Kathrin Bastert

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ZGW-Chef Tobias Trompeter, Klimaschutzmanager Tim Scharschuch und Bücherei-Mitarbeiterin Ivona Beckmann haben Ausblick auf das neue Gründach.
ZGW-Chef Tobias Trompeter, Klimaschutzmanager Tim Scharschuch und Bücherei-Mitarbeiterin Ivona Beckmann haben Ausblick auf das neue Gründach. © Kathrin Bastert

Seit Oktober ist in der Stadtbücherei an der Severinstraße viel passiert. Von außen fällt das gar nicht so auf...

Soest – „Wer durch die Severinstraße fährt, bemerkt es vielleicht gar nicht. Aber an der Stadtbücherei ist viel passiert.“ ZGW-Chef Tobias Trompeter hat den multifunktionalen Garten der Bibliothek bereits vorstellen können. Jetzt zeigte er eine weitere Maßnahme, die den Bau auch noch ein bisschen schöner macht, vor allem aber eine wichtige Funktion erfüllt: Die Begrünung des großen Flachdaches.

Wo bisher schwarzer Bitumen vor allem im Sommer ein Hitze-Garant war, sorgt die so genannte „extensive“ Begrünung, für Abkühlung in der aufgeheizten City. Der Vorteil dieser Art der Begrünung ist der geringe Aufbau, den das Gründach benötigt. Hier wachsen nun Moose, Sukkulenten und Gräser, die sich weitgehend selbst erhalten und keine oder nur wenig Pflege brauchen. Die Vorteile des Gründachs bringen sie trotzdem mit, dazu zählt auch der stadtnahe Lebensraum für Insekten, erinnert Klimaschutzmanager Tim Scharschuch.

Das Gründach ist eine sogenannte „Klimaresilienzmaßnahme“, durchgeführt dank einer 100-Prozent-Förderung des Landes NRW. Maßnahmen wie diese dienen der Klimafolgenanpassung. 65 000 Euro sind für das Gründach über das Forschungszentrum Jülich geflossen. In die gleiche Kategorie fiel die Entsiegelung des Aldegrever-Schulhofs, die mit Mitteln aus dem gleichen Fördertopfs bereits zur Hälfte durchgeführt werden konnte.

Die Begrünung städtischer Dächer hat auch Vorbildcharakter. Denn die Stadt will mit gutem Beispiel vorangehen und Hausbesitzer animieren, auf eigenen Dachflächen ähnliche Biotope anzulegen. Dafür existiert in Soest ein eigenes Förderprogramm, das nach Angaben des Klimaschutzmanagers inzwischen von einem guten Dutzend Soestern nachgefragt werde. Privatleute können dafür maximal 15 000, Gewerbetreibende maximal 35 000 Euro Zuschuss bekommen. Ein Gründach sei gegenüber einem herkömmlichen Flachdach nur auf den ersten Blick teuerer, weiß Tim Scharschuch: „Es hält aber auch doppelt so lang.“ Ein förderfähiges Dach muss mindestens 12 Quadratmeter groß sein. Die Stadtbücherei ist seit Oktober mit 590 000 Euro saniert worden.

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