Soest - Die Entwicklung der ehemaligen Adamkaserne zu einem attraktiven Wohnquartier mit dem Titel „Belgisches Viertel“ ist nicht nur für Verwaltung und Politik ein Projekt von besonderer Bedeutung, es interessiert ganz offensichtlich auch viele Bürger. Der Blaue Saal war am Mittwochabend bei der ersten öffentlichen Beteiligungsveranstaltung im Rahmen des Planungsverfahrens jedenfalls mit rund 200 Besuchern sehr gut gefüllt.
Gastgeber Olaf Steinbicker, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, begrüßte die interessierten Bürger und stellte anschließend gemeinsam mit Mitarbeitern der beteiligten Planungsbüros und Prof. Dr. Monika Dobberstein, Geschäftsführerin der Soester Wirtschaftsförderung, die das Areal erworben hat, den aktuellen Stand vor. Dabei wurde schnell klar, dass vieles noch genauer festzulegen ist. Genau darum sei es ja auch wichtig, so Steinbicker, frühzeitig Anregungen und Wünsche aus der Bürgerschaft aufzunehmen.
So ist bislang keine Parzellierung der Grundstücke erfolgt, obwohl die Verteilung zwischen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern sowie Mehrfamilienhäusern weitgehend klar ist. Dobberstein stellte klar, dass genaue Kriterien für den Kauf von Grundstücken noch entwickelt werden müssten und der Verkauf erst im kommenden Jahr, und zwar im Februar im Rahmen der HAGA 2018 in der Stadthalle, beginnen würde. Wer vorher sein Interesse hinterlege, könne nicht mit einer bevorzugten Zuteilung rechnen.
Viele der Besucher im Blauen Saal wohnen offensichtlich in angrenzenden Vierteln und befürchten eine erhöhte Verkehrsbelastung auf der ohnehin problematischen Clevischen Straße durch ein neues Quartier mit knapp 400 Wohnungen. Ein Verkehrsgutachten sagt zwar bislang keine „wesentlichen Verschlechterungen“ voraus, die Anlieger überzeugte das allerdings nicht.
Verkehr und Autos beschäftigten auch andere Fragesteller, die vor allem genügend Stellplätze anmahnten – vorgesehen sind derzeit zwei pro Einfamilienhaus, und zwar auf den jeweiligen Grundstücken. Weitere werden auf größeren Stellflächen und, bei den Mehrfamilienhäusern, in Tiefgaragen eingerichtet.
Gewünscht wurden aber auch überdachte Fahrradstellplätze im Viertel und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Alle Anregungen werden nun gesammelt, abgewogen und dann berücksichtigt – oder auch nicht.
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