Großbrand bei Magna in Soest

[Update 8.55] Soest - Großbrand in Soest: Nach Angaben der Polizei hat es am frühen Mittwochmorgen beim Autozulieferer Magna gebrannt. Feuerwehr und Firma haben inzwischen die Details geschildert.
Gegen 3.30 Uhr war ein Mitarbeiter der Nachtschicht damit beschäftigt, 800 Grad heißes, flüssiges Aluminium durch die Werkshalle zu fahren. Plötzlich, so Produktionsleiter Steffen Druselmann, "hat der Mann voll gebremst". Dadurch schwappte das glühend heiße Metall aus dem Tiegel und ergoss sich auf den Boden. Der Kabelschacht und die direkt daneben platzierte Druckgussmaschine gingen in Flammen auf.
Warum der Mitarbeiter so abrupt gebremst hat, kann der Produktionsleiter nicht sagen. "Wir untersuchen das noch." Die Mitarbeiter hätten auf jeden Fall noch versucht, mit Feuerlöschern den Brand aus eigener Kraft zu löschen. Vergeblich. Gegen 3.30 Uhr wurde Großalarm bei der Soester Feuerwehr ausgelöst. "Alle sechs Züge waren unterwegs", so Einsatzleiter Jürgen Wirth. Fünf Züge mit 128 Kräften - darunter 28 mit Atemschutz ausgerüstet - eilten zur Firma Magna, der sechste Zug hielt sich als Reserve in (Kirmes-)Bereitschaft.
"Weil die Anlage unter Strom, haben wir zunächst aus größerer Entfernung mit Wasser angegriffen", so Wirth. Erst als der Betriebselektriker hinzugezogen werden konnte, um den Strom abzuschalten, konnten die Wehrleute dichter ran und das Feuer mit Schaum ersticken.
Bis 5 Uhr zogen sich die Löscharbeiten hin; danach blieb die Feuerwehr weitere zwei Sunden, um ein Wiederaufflackern der Flammen zu verhindern.
Nach ersten Angaben ist der Schaden beträchtlich. Sämtliche Teile der Druckgussmaschine, die nicht aus schwerem Eisen sind, wurden vernichtet: Hydraulikschläuche, die Elektrik, Zulieferer-Roboter, so Feuerwehrchef Wirth. "An der Maschine gibt es jede Menge Öle und Fette all das bot dem Feuer ideale Nahrung."
Bei Magna hat es in der Vergangenheit wiederholt gebrannt. "Es ist immer glimpflich abgegangen."
Zwar sind auch die sechs Mitarbeiter, die an der Maschine zu tun, hatten, vorsorglich mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. "Zum Glück ist ihnen aber nichts passiert, alle haben die Klinik inzwischen wieder verlassen können", sagt Druselmann.
Der Automobilzulieferer stellt Aluminium-Gussteile her, die für die Autoproduktion benötigt werden. Die eigentliche Produktion in ein er anderen Werkshalle sei nicht beeinträchtigt, heißt es bei Magna. Für Mittwochmittag wird noch die Kriminalpolizei im Werk erwartet, um den Fall zu untersuchen.
Auch in Anröchte brannte es am frühen Mittwochmorgen in einem Industriebetrieb.