Übrigens gilt das auch für die Jostabeeren. Diese sind aus einer Kreuzung von schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere entstanden. Diese Büsche sind sehr wüchsig und können ein enormes Format annehmen, wenn wir sie nicht mit der Schere in Schach halten.
Wir sollten noch darauf achten, dass Heidelbeeren in einem sauren Boden wachsen wollen. Das heißt, schon bei der Pflanzung sollten wir ein großes Pflanzloch ausheben und mit saurem Boden, beispielsweise Rhododendronerde, auffüllen. Wenn wir den Heidelbeerstandort mulchen, nehmen wir am besten Nadelbaummulch oder kompostierte Eichenblätter, die einen geringen, also sauren pH-Wert haben. Aus Umweltschutzgründen sollten wir beim Kauf von saurem Substrat oder Mulchmaterial darauf achten, dass kein Torf dafür verwendet wurde – die wenigen Moore, die es in Deutschland noch gibt, werden es uns danken.
Aroniabüsche haben seit einigen Jahren Einzug in unsere Gärten gefunden, nachdem sich herumgesprochen hat, dass sie zum einen sehr gesunde Beeren hervorbringen, zum anderen aber auch sehr pflegeleicht sind. Das merken wir beim Schnitt, der eigentlich gar nicht nötig ist. Die Büsche neigen nicht zum Wuchern.
Lediglich scheuernde und nach innen wachsende Zweige schneiden wir bei größeren Büschen heraus. Einzig im Spätsommer, wenn die Beeren reifen, müssen wir Hand anlegen, wenn wir denn die Beeren ernten wollen. Dann hüllen wir die Büsche mit einem Netz ein, damit Vögel nicht uns bei der Ernte zuvor kommen. Die stehen nämlich auf Aroniabeeren und langen schon zu, wenn diese noch gar nicht richtig reif sind. Wer aber den Vögeln etwas gönnen will, verzichtet schlicht auf eine Netzverpackung.
Den Problemfall haben wir uns bis zum Schluss aufbewahrt. Die aus Fernost stammenden Goji-Beeren haben sich hier innerhalb weniger Jahre als ein so genanntes Superfood etabliert und dementsprechend bei etlichen Gartenfreunden den Wunsch geweckt, im eigenen Garten diesen Busch anzubauen - zumal die Beeren im Handel sündhaft teuer sind.
Ich habe einen Goji-Sämling vor drei Jahren geschenkt bekommen und ihn, noch unwissend über seine besonderen Eigenschaften, natürlich neben den anderen Beerensträuchern eingepflanzt – mit der Folge, dass der diese inzwischen heftig bedrängt und dreimal soviel Platz beansprucht wie etwa ein Johannisbeerstrauch.
Der Busch bildet im Jahr locker Triebe von bis zu zwei Metern Länge, dazu schiebt er jede Menge Jungtriebe aus dem Boden und überall Wurzelausläufer. Und die langen, bis auf den Boden überhängenden Zweige bilden an der Stelle des Bodenkontakts sogleich neue Wurzeln, wo dann innerhalb weniger Wochen, der nächste wuchernde Goji-Busch entsteht. Früchte allerdings habe ich bisher kaum gesehen. So werden auch die anderen Namen für das Gewächs verständlich: Bocksdorn und Teufelszwirn.
Hier hilft jetzt nur noch der radikale Schnitt, wie ihn die Profis anwenden, die Goji feldmäßig anbauen. Dazu muss man wissen, dass Goji am diesjährigen Holz blüht und Früchte ausbildet. Der Schnitt dient also gleichzeitig dazu, die Pflanze im Zaum zu halten und trotzdem reichen Neutrieb auszubilden. Außerdem wird durch den konsequenten Schnitt die Gesundheit der Pflanze gefördert, die leider anfällig für Mehltau und Milbenbefall ist, was durch zu dichtes Wachstum gefördert wird.
Alles an Trieben, auch die Senker, werden komplett bodennah abgeschnitten oder im Falle von Senkern und Wurzelausläufern ausgegraben. Stehen bleiben nur vier bis sechs Haupttriebe mit etwa einem Meter Länge. Deren Seitentriebe werden anschließend auf ein bis zwei Augen eingekürzt.
Das Gewächs sieht dann zugegebenermaßen recht gerupft aus. Aber innerhalb kurzer Zeit wachsen schon jede Menge neue Seitentriebe, die dann im Sommer blühen und im August und September Früchte bringen. Im nächsten Frühjahr werden die Seitentriebe wieder eingekürzt. Nach dem vierten Standjahr lichten wir dann regelmäßig alte Haupttriebe aus und lassen dafür einige starke neue Haupttriebe stehen, maximal sollen es zehn Haupttriebe sein. So wird Goji Jahr für Jahr verjüngt und bleibt ein überschaubarer Busch.