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Das „Glück“ kommt aus der Region - neuer Laden in der Brüderstraße

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Von: Kathrin Bastert

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Chantal Schrebe, Michel Wagner und Petra Schäfer haben das Glück in die Brüderstraße gebracht.
Chantal Schrebe, Michel Wagner und Petra Schäfer haben das Glück in die Brüderstraße gebracht. © Peter Dahm

Viele stationäre Händler weiten ihre Tätigkeiten inzwischen auf das Internet aus. Der „Glücksbringer“, der gerade in der Soester Fußgängerzone eröffnet hat, macht‘s umgekehrt.

Soest – Ohne Corona würde es den „Glücksbringer“ nicht geben. Die Pandemie war Schuld, dass sich Petra Schäfer und Chantal Schrebe etwas einfallen lassen mussten. Ihr „Glücksbüro“, ein Veranstaltungsservice vor allem für Hochzeiten, lag Lockdown-bedingt brach. Und Massen von Süßigkeiten, die eigentlich Candy-Bars auf rauschenden Festen bereichern sollten, waren „über“. Also packten die beiden Frauen es an und schnürten süße Pakete: „Zuckerbecher“, die sie über Instagram und Co. zum Verkauf anboten. Ein schöner Lichtblick in finsteren Viruszeiten. Und ein so großer Erfolg, dass Michel Wagner, Lebensgefährte von Chantal Schrebe, irgendwann bemerkte: „So geht’s nicht weiter. Ihr braucht einen Online-Shop.“

So entstand der „Glücksbringer“, und er bringt längst nicht mehr nur das süße Glück. Denn die drei haben ihren Shop von vornherein als regionales Portal konzipiert. Viele Geschäfte aus Soest und der Umgebung sind mit dabei. Der digitale Marktplatz bietet (Kreis-) Soest-spezifisches vom T-Shirt bis zum Börde-Gin, aber auch Schönes aus dem heimischen Einzelhandel. Das Portal lief gut an. So gut, dass bei Michel Wagner bald die Idee reifte, ein Ladenlokal zu mieten. Denn die Logistik machte den Shop-Betreibern zu schaffen. „Das Kommissionieren und Abholen der Waren ist ein hoher Aufwand, bei jeder Bestellung.“ Also ein Lager mieten? „Da gefiel uns die Idee eines Showrooms besser.“ Im letzten Jahr nutzte das Team die Winterpause der „Eismanufaktur“ für einen Probelauf. Der Pop-Up-Store war ein voller Erfolg – und mündet jetzt in die Eröffnung des ersten Soester Regionalshops: Seit Freitag (18. November) ist der „Glücksbringer“ in der Brüderstraße gleich neben dem Mönchshof im ehemaligen Ladenlokal des „Backwerk“ offiziell eröffnet.

„Glücksbringer“ eröffnet: Waren vorn, hinten Co-Working

Schon jetzt habe sich die Nachfrage super entwickelt, sagt Michel Wagner. Viele „Selbermacher“ und Händler aus Soest und der Nachbarschaft haben Interesse, ihre Waren im „Glücksbringer“ zu präsentieren und anzubieten. Nicht alles ist vorrätig, einiges wird auch erst auf Bestellung geliefert. „Wir bringen hier alle zusammen, wie ein Marktplatz“, erklärt Wagner das Konzept, das ein bisschen an ein Mietregal-System erinnert. Der „Glücksbringer“ verkauft also im Namen Dritter, hat Kooperationsverträge mit seinen Partnern. Darüber wird die Ladenmiete finanziert – die dank des „Sofortprogramms zur Stärkung der Innenstädte in NRW“ in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und Marketing Soest deutlich günstiger ausfällt.

Die Räume sind nach Wagners Ansicht ideal. Nur im vorderen Bereich finden die Kunden das Warenangebot. Im hinteren Bereich entsteht ein „Co-Working-Space“, also eine Art Bürogemeinschaft. Dort ist auch Platz für Veranstaltungen. Ideen dafür haben die drei Geschäftsführer reichlich, und das Sortiment gibt dafür einiges her. Schon mehr als 70 verschiedene Läden, Firmen und Selbermacher sind schon Teil des Konzepts, Wagner gibt 200 Partner als Ziel bis Ende 2023 aus. „Wir sind für alle Optionen offen. Hier muss sich niemand gleich für Jahre einmieten. Hier kann man sich auch erstmal für drei Monate ausprobieren.“

Eine erfahrene Vollzeitkraft schmeißt den Laden, dazu kommen einige Aushilfen. Und die drei Erfinder des „Glücksbringers“ werden mindestens in den ersten Wochen ebenfalls häufig im Laden sein. „Wir suchen weiterhin Unterstützung, auch Mediengestalter, Social-Media-Könner und Vertriebler“, sagt Michel Wagner.

Glücksbringer

Die Öffnungszeiten des Ladens sind zunächst Dienstag bis Samstag, 10 bis 18 Uhr. Info und Kontakt unter info@gluecksbringer-soest.de.

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