„Das ist eine einmalige Chance für die Soester, und ich hoffe, dass sie auch genutzt wird“, hatte Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer bereits Ende Juni keinen Hehl daraus gemacht, welchen Stellenwert das Großprojekt hat, das die Stadt da in Kooperation mit den Stadtwerken und der Deutschen GigaNetz angestoßen hat: Ein flächendeckendes Glasfasernetz für die Versorgung aller Soester Haushalte soll entstehen – für die digitale Modellkommune Soest und ihre Bürger und Unternehmen ein absolutes Muss.
Die einmalige Chance, die der Bürgermeister damals schon meinte, bezieht aber nicht zuletzt auf die Konditionen für die Bürger, die sich an so ein Netz anschließen möchten: Wer einen entsprechenden Vertrag bis zum 28. Februar abschließt, erhält den Anschluss kostenlos – eigentlich, so rechnet Projektleiter Suat Demir von der GigaNetz vor, würden dafür fast 2 000 Euro fällig.
Um das angestrebte Ziel, 100 Prozent aller Soester Haushalte mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen, müssen bis Ende Februar von den 26 981 Wohneinheiten 40 Prozent ihre Bereitschaft vertraglich zusichern – das sind 10 800 Verträge. Erst beim Erreichen dieser Quote wird der Ausbau tatsächlich beginnen. Bis zum 18. Dezember 2022 erhalten Kunden bei Vertragsabschluss einen Rabatt auf den von ihnen später genutzten Tarif, bis zum 28. Februar ist der Anschluss selber bis ins Haus für Kunden kostenlos. Weitere Infoveranstaltungen finden am 25. und 26. Oktober (jeweils um 19 Uhr) in der Stadthalle statt.
Seit der Vorstellung des Projektes hat Carsten Starzak von den Soester Stadtwerken dafür bereits die Trommel gerührt, unter anderem bei einer großen Informationsveranstaltung in der Stadthalle, aber auch bei einer ganzen Reihe weiterer Veranstaltungen in den Ortsteilen.
„Das hat inzwischen viel Fahrt aufgenommen, sowohl in der Kernstadt als auch in den Dörfern“, zieht er eine Zwischenbilanz.
Bis zum Ziel, spätestens am Stichtag Ende Februar 40 Prozent aller Wohneinheiten im Stadtgebiet (siehe Infokasten) vertraglich für einen Anschluss an das Netz gewonnen zu haben, ist es aber noch ein weiter Weg – ein Vertriebler wie Suat Demir nennt das eine „Herausforderung“, die nun planmäßig in der nächsten Phase angegangen werden soll, nachdem eine „Grundsensibilisierung“ konstatiert werden kann.
Den Auftakt für diese Phase macht am Montag, 17. Oktober, um 18.30 Uhr eine Online-Information für alle Soester, zu der man sich unter www.deutsche-giganetz.de/ausbau/nordrhein-westfalen/soest an melden kann.
Ebenfalls ab Montag werden außerdem Mitarbeiter der GigaNetz damit beginnen, an Türen zu klingeln und vor Ort für einen Anschluss an das Glasfasernetz zu werben. Die rund 60 Mitarbeiter können sich selbstverständlich ausweisen und sind auch leicht an einer orangefarbenen Jacke mit einem „G“ darauf erkennbar.
Dass diese Mitarbeiter nicht überall die sprichwörtlichen offenen Türen einrennen werden, ist Suat Demir klar. „Bei den Sorgen, die viele Menschen gerade haben, ist es auch in anderen Städten zu beobachten, dass ein Zukunftsprojekt wie der Glasfaserausbau nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht“, erklärt er. Angesichts der Dimension des Projektes sei es aber nötig, keine weitere Zeit zu verlieren, damit wirklich im Herbst 2023 damit begonnen werden kann, alle Soester an einen Glasfaseranschluss anzubinden. Bis die Arbeiten abgeschlossen sind, können 18 bis 24 Monate vergehen.
Übrigens: Wer zu langsam ist, und sich erst nach dem 28. Februar für einen Anschluss entscheidet, wird nicht komplett abgehängt werden – kostenlos wird der Anschluss dann allerdings nicht mehr sein.
Carsten Starzak ist eine Sache noch sehr wichtig: „Wer einen Vertrag abschließt, bekommt auch einen Anschluss“, stellt er klar - und zwar unabhängig davon, ob die Nachbarn ebenfalls einen Anschluss bestellen oder nicht.