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Rücksichtslose Autofahrer: Ärger um zugeparkte Gehwege in Soest

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Von: Daniel Schröder

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Endstation: Ein sportlich-schlanker Fußgänger mag sich hier vielleicht noch hindurch winden. Für Menschen mit Kinderwagen oder ältere Bürger womöglich noch mit Rollator oder Rollstuhl ist der Weg, wie hier in der Thomä-Grandweger-Wallstraße erst einmal beendet.
Endstation: Ein sportlich-schlanker Fußgänger mag sich hier vielleicht noch hindurch winden. Für Menschen mit Kinderwagen oder ältere Bürger womöglich noch mit Rollator oder Rollstuhl ist der Weg, wie hier in der Thomä-Grandweger-Wallstraße erst einmal beendet. © Peter Dahm

Das Parken auf dem Gehweg ist in Soest an vielen Stellen ein Problem. So gibt es bei Anwohnern des Deiringser Weges großen Unmut. Was ein Anwohner schildert und wie die Stadt das Problem beurteilt.


Soest – „Auf dem östlichen Gehweg zwischen den Einmündungen Rosenplätze und Dasselwall parken ständig Autos, teils sogar in zweiter Reihe neben Autos, die auf der Straße oder dem Parkstreifen stehen“, schildert einer der Anwohner. So würden einige Autos „auch regelmäßig senkrecht zum Straßenverlauf auf dem Gehweg“ geparkt.

Der Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat das Verhalten mancher Verkehrsteilnehmer schon mehrfach genau beobachtet: „Die Fahrer nutzen dabei die Stellen mit abgesenktem Bordstein, um auf den Gehweg zu kommen und fahren dann an den Häusern entlang zu einer freien Stelle. Eine gefährliche Situation gab es auch vor kurzem, als jemand mit dem Kinderwagen voraus vom Grundstück auf den Gehweg wollte, gleichzeitig ein Autofahrer auf den Gehweg fuhr und knapp vor dem Kinderwagen einfach weiterfuhr. Zu den Autofahrern, die den Gehweg als Parkplatz nutzen, gehören anscheinend leider auch Anwohner selbst. Vor einigen Häusern sind sogar ‚Parkflächen‘ mit Farbe auf den Gehweg gemalt worden, von denen das Ordnungsamt aber angeblich nichts weiß. Ich bin selbst einmal vor längerer Zeit als Fußgänger von einem Autofahrer bei einem solchen Manöver gleichsam verfolgt worden. Darauf angesprochen, erklärte der: ‚Das Ordnungsamt toleriert hier das Parken doch ausdrücklich‘.“

Gehweg-Parken in Soest - Stadt: „Das stimmt nicht“

Diese Behauptung des Autofahrers ließ die Stadt im Gespräch mit unserer Redaktion allerdings so nicht stehen: „Dass das Ordnungsamt der Stadt das Parken auf Gehwegen toleriert, stimmt nicht. In der genannten Straße sind immer wieder ‚Knöllchen‘ geschrieben worden“, unterstreicht Thorsten Bottin, Sprecher der Stadt.

Nicht lange suchen musste unser Fotograf nach passenden Motiven zum Thema „zugeparkte Gehwege“. Hier wurde er im Elisabeth-Rathus-Weg fündig.
Nicht lange suchen musste unser Fotograf nach passenden Motiven zum Thema „zugeparkte Gehwege“. Hier wurde er im Elisabeth-Rathus-Weg fündig. © Peter Dahm

Für das Gehwegparken würden jeweils 55 Euro fällig. Bottin erklärte allerdings, dass eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung nicht möglich sei: „Unsere Politessen und Politeure sind im gesamten Stadtgebiet mit rund 800 Straßen unterwegs und ihre Einsätze finden an sicherheitsrelevanten Stellen – wie beispielsweise an Rettungswegen oder in absoluten Halteverboten – häufiger statt als an anderen Bereichen.“

Die Problematik sei der Stadt jedoch bekannt: „Richtig ist, dass die Knöllchen am Deiringser Weg Autofahrer offenbar nicht davon abhalten, weiter dort verbotswidrig zu parken. Deshalb wird es auch weiterhin im Rahmen der Möglichkeiten und Personalressourcen Kontrollen durch das Ordnungsamt geben.“

Gehweg-Parken in Soest: „Schilderungen der Anwohner sind glaubhaft“, aber..

Bottin betonte zudem: „Was das Befahren der Gehwege angeht, so sind die Schilderungen der Anwohner glaubhaft, allerdings wurden durch die Kollegen des Ordnungsamtes diese Situationen vor Ort noch nicht erlebt. Ahnden kann diese Verstöße rechtlich gesehen nur die Polizei, die für den fließenden Verkehr, also für fahrende Fahrzeuge, zuständig ist. Sollten diese Verstöße von uns festgestellt werden, würden wir die Informationen an die Polizei aber in jedem Fall weitergeben.“

Auch der Gehweg am Karl-Rose-Weg wird regelmäßig von langen Fahrzeugen blockiert. Hier kündigte die Stadt unlängst Maßnahmen an.

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