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„Gefahrgut-Unfall“: Feuerwehr Soest rettet in kurzer Zeit zahlreiche Menschen

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Von: Daniel Schröder

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Nach dem simulierten „Unfall“ traten eine unbekannte Flüssigkeit und Dämpfe aus.
Nach dem simulierten „Unfall“ traten eine unbekannte Flüssigkeit und Dämpfe aus. © Daniel Schröder

Die Feuerwehr Soest hatte am Donnerstagabend bei einer Übung die Rettung von Menschen im Fokus, die Opfer eines simulierten Gefahrgut-Unfalls geworden waren.

Soest - Wenn die Feuerwehr auf Gefahrstoffe trifft, gibt es ein klares Arbeits-Schema: Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung, Spezialkräfte nachfordern – kurz: „GAMS“. Nach diesem Schema rückten die Einsatzkräfte aus Soest am Donnerstagabend zu zwei Übungseinsätzen aus.

In Ostönnen und Ampen wurden Gefahrgut-Unfälle simuliert, bei denen Personen schnellstens gerettet werden mussten. Im Ostönner Szenario war im Bereich der Raiffeisen-Silos ein Bus mit einem Traktor kollidiert – aus der Anhänge-Vorrichtung des Traktors trat eine unbekannte Flüssigkeit aus. Im Bus befanden sich mehrere Personen, zum Teil in „Lebensgefahr“. Sie mussten umgehend von den Atemschutz-Trupps aus der Gefahr gerettet werden.

Die Rettung der beteiligten Personen stand für die Einsatzkräfte an höchster Stelle.
Die Rettung der beteiligten Personen stand für die Einsatzkräfte an höchster Stelle. © Daniel Schröder

Ähnlich gestaltete sich die Übung in Ampen: Dort war es im Feuerwehr-Gerätehaus zu einem „Unfall“ gekommen - zwei Personen schwebten in Gefahr, „Schwefelsäure“ trat aus einem Behälter aus. Neben der Menschenrettung lag der Fokus auch auf dem zügigen Errichten einer Stelle für die sogenannte „Not-Dekontamination“.

Gefahrgut-Unfall-Übung: Freiwillige Feuerwehrleute müssen binnen Sekunden umdenken

Der Gefahrstoff-Austritt selbst war im ersten Moment für die Einsatzkräfte Nebensache - denn wie im realen Einsatz wäre der Gefahrstoff zur „Baustelle“ der Spezialkräfte, beispielsweise der Einsatzkräfte eines ABC-Zuges, geworden. Ein weiterer realitätsnaher Punkt, mit dem sich die ersteintreffenden Feuerwehrleute arrangieren mussten: Im „Notruf“ war lediglich die Rede davon gewesen, dass sich ein Verkehrsunfall ereignet hatte. So mussten sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, als sie die Lage erkundeten, binnen weniger Augenblicke auf ein völlig anderes Szenario einstellen.

Im strömenden Regen wurde ein Platz zur „Not-Dekontamination“ errichtet.
Im strömenden Regen wurde ein Platz zur „Not-Dekontamination“ errichtet. © Daniel Schröder

Lob gab es am Ende für die beteiligten Einsatzkräfte: „Ihr habt das Hauptaugenmerk nicht auf die Chemikalie, sondern auf die Menschenrettung gelegt. Das hat gut geklappt“, so Hinrich von Hinten, der die Übungen mit erarbeitet hatte.

Zur Menschenrettung gingen die Trupps unter Atemschutz vor.
Zur Menschenrettung gingen die Trupps unter Atemschutz vor. © Daniel Schröder

Den letzten größeren Gefahrstoff-Einsatz in Soest gab es am Silvestertag 2021, als ein unbekannter Gefahrstoff in der Notaufnahme des Klinikums dafür sorgte, dass ein Großaufgebot an Einsatz- und eben auch Spezialkräften anrückte.

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