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Erdbeeren im Garten: Das brauchen sie jetzt, damit sie süße Früchte tragen

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Von: Klaus Fischer

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Erdbeeren gehören zum Lieblingsobst der Deutschen. Viele Gartenfreunde bauen deshalb eigene Erdbeeren an. Allerdings muss man dabei einige Dinge beherzigen.

Soest - Die zu den Rosengewächsen zählende Pflanze mag es am liebsten ständig in der Sonne. Das sollten wir bei der Standortwahl im Garten unbedingt berücksichtigen. Je mehr Sonne die Früchte abbekommen, desto mehr Aroma und Süße haben sie. Außerdem sollte der Standort luftig, aber nicht zugig sein. Der Luftaustausch sorgt dafür, dass die Pflanzen nach einem Regen rasch abtrocknen können, was Grauschimmelbefall vorbeugt.

NameErdbeere
Wissenschaftlicher NameFragaria
FamilieRosengewächse

Gartentipp: Das brauchen Erdbeeren jetzt, damit sie süße Früchte tragen

Erdbeeren sind zwar mehrjährig, aber keine ausdauernde Kultur. Spätestens nach der dritten Ernte sollten wir die Pflanzen durch neue ersetzen. Denn nach diesen drei Jahren lässt die Kraft der Gewächse deutlich nach, was sich in einer immer schlechter werdenden Ernte bemerkbar macht. Die Neuanpflanzung sollte aber auf keinen Fall an der gleichen Stelle erfolgen, weil dort der Boden durch die Vorkultur ausgelaugt ist. Man spricht dabei auch von Bodenmüdigkeit.

In der Regel haben wir Erdbeerpflanzen, die einmal pro Jahr tragen, meistens im Zeitraum Mai/Juni. Es gibt frühe, mittlere und späte Sorten, außerdem noch die sogenannten Monatserdbeeren, die von Mai bis Oktober ständig blühen und Früchte tragen. Die sind allerdings deutlich kleiner als die der einmal tragenden Sorten. Durch die gezielte Auswahl können wir also die Erdbeersaison in unserem Garten strecken, wenn wir frühe, mittlere und späte Sorten anbauen.

Erdbeeren im Garten: Lockerere Boden ohne Staunässe

Erdbeeren sind Starkzehrer und wünschen einen kräftigen, aber lockeren Boden. Verdichtungen und Staunässe bekommen ihnen gar nicht. Legen wir eine neue Kultur an, dann sollten wir vorher mindestens 30 Zentimeter tief den Boden auflockern. Die Erde sollte leicht sauer sein, mit einem Ph-Wert zwischen 5,5 und 6,5.

Erdbeeren Gartenserie
So liebt man sie: Saftig und süß sollen Erdbeeren sein. © Soeren Stache / dpa

Deshalb dürfen wir auch nicht den normalen Gartenkompost zur Verbesserung des Bodens nehmen. Unser Gartenkompost hat gewöhnlich einen Ph-Wert von 7 und etwas darüber und reagiert leicht basisch. Man könnte sich allerdings einen Laubkompost selber herstellen, der je nach Laubart leicht sauer ist.

Allerdings braucht man dafür ein bis zwei Jahre Vorlauf, bis man einen solchen Laubkompost zur Verfügung hat. Immerhin ist das eine gute Art und Weise, das viele Herbstlaub sinnvoll nutzen zu können. Das ist allerdings ein eigenes Herbstthema. Pflanzen wir neue Erdbeeren, dann sollten wir zwischen den Reihen einen Abstand von mindestens einen halben Meter lassen, damit man die Gewächse gut pflegen und abernten kann. In den Reihen sind etwa 25 Zentimeter Abstand ausreichend.

Erdbeeren im Garten: Strohbett für die Früchte

Die Erdbeeren, die übrigens biologisch gesehen keine Beeren sind, sondern eine sogenannte Sammel-Nussfrucht, weil die Samenkörner außen als kleine Nüsschen auf der „Beerenhaut“ sitzen, mögen partout keine ständige Feuchtigkeit. Die stellt sich schnell ein, wenn die dicken Früchte auf der Erde liegen. Schon macht sich Grauschimmel breit, der größte Feind der Erdbeeren. Er kann schnell weite Teile der Ernte vernichten.

Erdbeeren Gartenserie Klaus Fischer
Die Erdbeerpflanzen, die hier auf einem Hochbeet in einer Mulchfolie stehen, beginnen jetzt, neue Triebe zu bilden. Deshalb müssen das braune Laub und die Senker (Ausläufer) komplett entfernt werden, um Grauschimmelbefall vorzubeugen. © Niklas Fischer

Deshalb sollten wir, sobald die Früchte wachsen, ihnen eine trockene Unterlage bereiten. Auf Erdbeerplantagen sieht man oft ein Strohbett für die Früchte. Aber auch eine wasserdurchlässige Mulchfolie (Gewebe) ist geeignet. Neuerdings werden in den Plantagen die Erdbeeren auf Hügelreihen angebaut, die mit Folie abgedeckt sind. So stehen die Pflanzen luftiger und trockener.

Erdbeeren sind in unseren Breiten heimisch, das heißt, sie sind winterfest. Sie benötigen sogar einen gewissen Kältereiz, damit sie ordentlich blühen. Wer schon eine Erdbeerreihe in seinem Garten hat, sollte diese jetzt auf Vordermann bringen. Denn die warmen Tagestemperaturen lassen die Pflanzen nun kräftig neu austreiben.

Erdbeeren im Garten: Neue Triebe aus der Mitte

Über Winter sind fast alle Teile der Staude trocken und braun geworden. Diese sollten wir jetzt komplett vorsichtig entfernen. Wichtig ist, dass die Mitte der Pflanze, aus der die neuen Triebe wachsen, unverletzt bleibt. Die welken Teile können Brutstätte für den Grauschimmel sein, deswegen scheiden wir sie weg. Auch eventuell noch vorhandene Senker, das sind die kleinen Jungpflanzen an langen kahlen Trieben, sollten wir entfernen. Sie kosten die Pflanze nur unnötig Kraft.

Damit viele leckere Erdbeeren reifen können, braucht die Pflanze viel Kraft. Deswegen düngen wir sie mit einem organischen Dünger oder Humusdünger, kein Kompost. Und natürlich dürfen wir das Gießen nicht vergessen. Die letzten Wochen waren ziemlich trocken und der Wetterbericht kündigt für die nächsten zwei Wochen fast nur Sonne und Trockenheit an. Sollten keine Spätfröste mehr die ersten Blüten vernichten, dann steht einer Erdbeerernte im Mai nichts mehr im Wege.

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