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Tierheim unterstützt Flüchtlinge aus der Ukraine, die ihre Haustiere mitgebracht haben

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Von: Achim Kienbaum

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Medikamente für Tiere in ZUE
Vor allem diese Präparate werden derzeit von den Tierärzten benötigt. Für deren Bezahlung sind Spenden willkommen. © Tierheim Soest

Nicht nur die über 2 000 Menschen, die derzeit in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes in der ehemaligen Kanaa-van-Wessem-Kaserne zumindest für ein paar Tage leben, haben Schlimmes erlebt und eine lange Flucht aus der Ukraine hinter sich. Einige von ihnen konnten oder wollten auch die Haustiere, die zu Hause Teil der Familie waren, nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.

Soest – Birgit Oberg, Leiterin des Soester Tierheims, hat in ihrer langen beruflichen Laufbahn schon viel Leid gesehen. Die Eindrücke von ihren Besuchen in der Flüchtlingsunterkunft am Hiddingser Weg gehen ihr aber besonders nahe. „Es ist sehr berührend zu sehen, wie eng das Verhältnis zwischen den Menschen und ihren Tieren ist, die sie oft unter schwierigsten Bedingungen mitgebracht haben“, erklärt sie.

Der enorme emotionale und auch körperliche Stress, dem die Geflüchteten ausgesetzt sind, ist natürlich nicht beendet mit dem Ankommen in der Unterkunft – und auch das gilt für Zwei- wie für Vierbeiner. Alle müssen, zumindest vorübergehend, mit wenig Platz auskommen, mit den Haustieren mittendrin.

„Das klappt erstaunlich gut“, lobt Birgit Oberg, „sicher auch, weil die Tiere, mit denen wir es hier zu tun haben, von ihren Haltern sehr gut gepflegt werden und deshalb trotz der Situation recht ausgeglichen und verträglich miteinander sind.“

Wichtig ist aber angesichts der beengten Bedingungen auch sicherzustellen, dass die Tiere zunächst medizinisch untersucht und, bei Bedarf, auch versorgt werden.

Auch hier gibt es von Birgit Oberg ein dickes Lob: „Veterinäramt, Tierärzte und die Mitarbeiter der ZUE arbeiten wirklich vorbildlich zusammen, um sowohl die gesetzlichen Vorgaben für die mitgebrachten Tiere zu erfüllen, als auch ihren Haltern die Gewissheit zu geben, dass es ihnen gut geht.

Sehr groß war und ist auch die Hilfsbereitschaft vieler Tierfreunde, die anbieten, Hunde, Katzen, aber auch Vögel oder sogar eine Schildkröte, die ebenfalls mitgebracht wurde, vorübergehend in Pflege zu nehmen. „Es ist wichtig, Mensch und Tier in dieser Extremsituation nicht zu trennen“, bittet Birgit Oberg um Verständnis dafür, dass diese Angebote zumindest bislang nicht in Anspruch genommen werden.

Dringend benötigt werden aber Geldspenden.

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