1,1 Millionen Euro: Stadt investiert in die Feuerwehr

Traditionell lädt die Soester Feuerwehr am 1. Mai zum Tag der offenen Tür ein. Diesmal gab‘s für das Fest aber noch einen weiteren Anlass: den Baustart für die neue Fahrzeughalle. 1,1 Millionen Euro investiert die Stadt. Der Anbau soll schon im Oktober fertig sein.
Soest – „Endlich wieder Feuerwehr!“ Die Kinder hatten ihren Spaß, dass am 1. Mai die Feuerwehr wieder alle Fans zum Schauen zur Wache am Florianweg eingeladen und Fahrzeuge und weitere Technik dort aufgebaut hatte. Von 9 bis 17 Uhr gab es am Montag für große und kleine Besucher viel zum Schauen und Staunen, für die Jüngeren viel zum Mitmachen. Zum Beispiel an den Feuerwehr-Spritzen oder beim Trampeln über den Feuerwehr-Parcours, dazu viel Spaß auf der Hüpfburg. Unterhaltung für alle bot das Freiluftkonzert des Tambourkorps Soest-Mitte unter Leitung von Andre Hänsch. Ein Publikumsmagnet: Die große Feldküche, die Portion um Portion an leckerer Erbsensuppe bereit hielt. Gelegenheit zum Schwätzchen gab es beim Bier und in der Caféteria – bereits zum ersten offiziellen Ereignis um elf Uhr am Vormittag strömten die Gäste auf den Hof, und die Sonne schien dazu.
Feuerwehrchef Christoph Blume, Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer sowie weitere Vertreter aus Politik und Verwaltung zählten um elf Uhr munter runter: „Drei, zwei, eins, ab dafür“ – und in hohem Bogen flog der Sand in die Baugrube, die im Nordosten an die vorhandene Bebauung anschließt. Eine Fahrzeughalle für sechs Großfahrzeuge der nächsten Generation und Container sollen dort untergebracht werden. „Das Problem bei den bestehenden Hallen ist oft gar nicht die Höhe – die Rolltore sind zu niedrig eingeplant. Sie waren für ihre Zeit richtig, inzwischen passen sie nicht mehr für alle neuen Fahrzeuge“, berichtete Tobias Trompeter vom Immobilienmanagement der Kommunalen Betriebe. „Im Oktober wollen wir fertig sein mit dem eingeschossigen Anbau, denn schon dann beginnt für die Feuerwehr die Allerheiligenkirmes.“ Im Groben geht das so: „Wir gießen eine Bodenplatte aus Beton, darauf kommt eine Stahlkonstruktion für den weiteren Ausbau, bewährt und unkompliziert, wenn alles gut getaktet ist: Was gebraucht wird, wird auf den Punkt geliefert und verbaut.“ Der Rohbau soll im September fertig sein, in Betrieb nehmen soll die Feuerwehr die neue Halle im Oktober, und im November 2023 soll die offizielle Übergabe sein. Die Nutzfläche der Erweiterung liegt bei knapp 470 Quadratmetern, etwa 3 700 Kubikmeter Raum werden umbaut bei einer Höhe von fast sechs Metern. Auf dem Flachdach soll eine Photovoltaikanlage installiert werden.

Baukosten? „1,1 Millionen Euro, so steht es im Plan. Hinzu kommen 90 000 Euro für die PV-Anlage und 30 000 Euro für die Ausstattung der Feuerwehrhalle. Und da liegt auch unser wichtiger Punkt auf der Zeitskala. Ein Rohbau ist meist schnell erledigt, der Ausbau hinterher, wenn es ins Detail geht, dann wird Zeit knapp. Wir müssen im Oktober fertig sein.“ Zweiter offizieller Akt: Die drei bereits in Dienst gestellten neuen Großfahrzeuge bekamen Paten, um zu verdeutlichen, dass die Feuerwehr und alle in den Orten und in der Stadt zusammengehören. Ampen bekam Mitte 2022 ein Löschfahrzeug auf MAN-Basis zugeteilt. Das Fahrzeug fasst 2 000 Liter Wasser und führt Material für technische Hilfeleistung mit sich. Der Kindergarten übernimmt die Patenschaft.
Müllingsen bekam im Dezember 2022 ein fast baugleiches Löschfahrzeug. Hier können 1 000 Liter Wasser mitgeführt werden und ein größerer Anteil an Material für technische Hilfe. Der Kindergarten ist Pate. Die Innenstadt bekam ein ähnlich großes Hilfeleistungs-Fahrzeug auf Scania-Basis, das Material für die Technische Hilfe transportiert. Die Firma Kampschulte übernahm hier die Patenschaft. Niemand muss jetzt jede Woche zum Putzen antreten: Die Patenschaften stehen für Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen. „Nein, es sind keine riesengroßen Spielzeuge für große Jungs und Mädchen, diese neuen Feuerwehrfahrzeuge“, unterstrich Wehrführer Christoph Blume: „Es ist notwendiges Einsatzmaterial, das Sicherheit für alle in Soest bedeutet. Die neuen Fahrzeuge schließen ein Rotationsverfahren ab, das auf 20 Jahre angelegt war, damit immer moderne Technik auf dem Hof steht.“