Nach Brand in Hochhaus mit Meerschweinchen-Rettung: Polizei nimmt Verdächtige fest

Die Umstände, wie es am Donnerstagnachmittag zu dem Brand in einem Hochhaus im Soester Süden kam, deuteten auf einen technischen Defekt oder eine folgenschwere Unachtsamkeit hin. Doch jetzt gibt es eine Wende in dem Fall. Eine Frau wurde festgenommen.
Soest - Brand in einem der Hochhäuser am Gotlandweg im Soester Süden: Der Hausverwalter hatte Brandgeruch im Treppenhaus gemeldet, die Feuerwehr brach eine Wohnung im sechsten Obergeschoss auf, die bereits stark verraucht gewesen war.
Eine elektrische Herdplatte hatte gebrannt. Auch umliegende Gegenstände, darunter Meerschweinchen-Käfige, hatten bereits Brand-Zehrungen von den Flammen. Die Feuerwehr rettete vier Meerschweinchen lebend aus der verrauchten Wohnung, ein Meerschweinchen überlebte den Brand nicht.
Brand in Soester Hochhaus: Ursache vermutlich Brandstiftung
Dass der Elektroherd gebrannt hatte, sorgte zunächst für die Annahme, dass entweder ein technischer Defekt an dem Gerät oder Unachtsam- und Vergesslichkeit zu dem Brand geführt haben könnten. Am Freitag erklärten Polizei Soest und Staatsanwaltschaft Arnsberg dann jedoch, dass die Brandursache vermutlich auf Brandstiftung zurückzuführen sei.
„Die Polizei beschlagnahmte den Brandort und nahm im Zusammenhang mit dem Brandgeschehen eine psychisch auffällige Bewohnerin vorläufig fest. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen“, berichtete Polizeisprecher Holger Rehbock. Welche Art von psychischer Auffälligkeit die Ermittler auf die Spur der Frau brachten, blieb unkommentiert. Jedoch bestehe der Verdacht, dass es sich bei der Bewohnerin um die Brandstifterin handelt, die für das Feuer in der Hochhaus-Wohnung und für den Tod eines der fünf Meerschweinchen verantwortlich ist.
Brand in Soester Hochhaus: Glück, Zufall und eine zügige Feuerwehr verhindern Schlimmeres
Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass in dem Hochhaus zahlreiche Menschen wohnen, hätte ein ausgedehnter Zimmer- oder Wohnungsbrand verheerende Folgen haben können. Dass keiner der anderen Bewohner verletzt wurde, war letztlich nur darauf zurückzuführen, dass der Brand anhand des Geruchs schnell entdeckt worden und die Feuerwehr Soest so schnell zur Brandbekämpfung vor Ort gewesen war.
„Da der Verdacht bestand, dass die Tatverdächtige gegebenenfalls unter Drogeneinfluss stehen könnte, ordnete die Staatsanwaltschaft Arnsberg die Entnahme einer Blutprobe an“, erklärte Polizeisprecher Rehbock. Am Freitag wurde die zwangsweise Einweisung der Frau in eine Psychiatrie angeordnet.