Fahnder bei der Diakonie: Steuern hinterzogen?
SOEST ▪ Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hat zusammen mit Steuerfahndern und dem Zoll die Soester Diakoniestation am Westenhellweg und deren Geschäftsstelle in der Innenstadt durchsucht und Akten beschlagnahmt.
Die Ermittler suchen Beweise für den Verdacht, die gemeinnützige Organisation könnte Steuern und Sozialleistungen hinterzogen haben.
Die zwei Durchsuchungen in Soest fügen sich in eine lange Reihe weiterer Fahndungen ein – vorwiegend am Sitz der Diakonie Ruhr-Hellweg in Meschede.
Oberstaatsanwalt Werner Wolf berichtete dem Anzeiger gegenüber am Dienstag von insgesamt elf Objekten, die sich die Ermittler am Montag vorgenommen hatten. Bei den Durchsuchungen waren vier Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Arnsberg sowie Bedienstete des Finanzamts für Steuerstrafsachen Hagen und des Hauptzollamts Bielefeld im Einsatz.
Im Visier der Steuerfahnder sind „mehrere Verantwortliche“, sagte Wolff. Die genaue Zahl der Verdächtigen wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen. Nur so viel: Auch die Geschäftsführer dreier gemeinnütziger GmbHs der Diakonie in Meschede und Unna stehen im Verdacht, sich an den Manipulationen beteiligt zu haben.
„Wir sind uns natürlich keiner Schuld bewusst“, sagte die Sprecherin der Diakonie, Ulrike Flaspöhler, gegenüber dem Anzeiger. Den Diakonie-Mitarbeitern hätten die Fahnder von „Unregelmäßigkeiten bei den Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche“ gesprochen. ▪ hs