„Wir sind seit 9 Uhr in der Frühe hier. Und seit elf auf dem Weihnachtsmarkt“, erzählt eine Dame. Die anderen – alle tragen gelbe Warnwesten – nicken zustimmend. Sie sind sich einig, dass der Soester Weihnachtsmarkt schöner ist als der heimische in Hamm. Begründen können sie das auch. „Die Mischung von Buden und altem Fachwerk ist sehr schön. Hier gibt es auch mehr Handwerk und nicht so viele Stände nur für Essen und Trinken.“
Michael Schiewe als Leiter des Veranstaltungsbüros bestätigt diesen Aspekt. „Im Gegensatz zu anderen Weihnachtsmärkten haben wir einen Gastro-Anteil von nur 25 Prozent, weil wir den Fokus mehr auf den Handel legen. Auf anderen Märkten beträgt der Anteil der Gastronomie mehr als 60 Prozent. Dass unser Konzept gut ist, bestätigen auch viele Besucher.“
Im Vergleich zum vorigen Jahr gibt es vier oder fünf Buden mehr. Wer auf dem Vreithof denkt, dass es dort etwas zu luftig ist, wird von Schiewe aufgeklärt. „Wir haben es so luftig gemacht, weil wir einen sehr großen Platz zur Verfügung haben und damit sich nicht so viele Menschenmassen bilden.“ Außerdem könne der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr ohne Beschränkungen stattfinden, da keine 2G-Nachweise berücksichtigt werden müssen.
Wer etwas genauer hinsieht, entdeckt auch tatsächlich die vier neuen Stände. Zum ersten Mal ist auf dem Vreithof die Kaffeerösterei „Röstaroma“ aus dem Grandweg dabei. „Wir hatten das Glück, noch kurzfristig einspringen zu dürfen“, sagt Marietta Van den Bremt. Sie hofft, dass viele Besucher das „Röstaroma“ kennen und schätzen lernen. Beliebt ist die Soester Kaffeemischung, aber auch Teesorten und selbstgepresstes Öl können dort gekauft werden. Ebenfalls auf dem Vreithof befindet sich der Laden O’Donnell Moon shine. Dort wird Schnaps in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen wie Macadamia, Harte Nuss oder Bratapfel verkauft. „Es wird schon viel probiert. Die Leute kaufen es aber primär als Geschenk“, sagt Kathrin Marx-Berg vom Stand.
Hinterm Restaurant Lamäng bietet Jenny Barth beim Stand „Hello Mini“ unter anderem Erinnerungsboxen für die Kleinsten an. Diese Boxen können gefüllt werden mit Kinderschuhen, Lätzchen und Ähnlichem. „Die Leute sind begeistert. Es waren auch schon sehr viele Großeltern da“, erzählt sie schon vor der Eröffnung. Die Firma personalisiert aber auch Tassen und Lampen. Die Waren werden geliefert oder können abgeholt werden.
Wer es gerne deftig mag, der schaut bei Karin Balzukat am Stand der Lewe Fleischerei, in der Nähe der Petrikirche, vorbei. „Ich mache diese Arbeit wirklich sehr gerne“, sagt sie und bietet Fleisch sowie Wurstwaren, darunter auch Möpkenbrot, an.
Am Abend eröffnete die stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen vor wenig Publikum an der Feuerzangenbowle den Weihnachtsmarkt schließlich auch offiziell. In den Jahren zuvor gab es die Eröffnung immer am großen Weihnachtsbaum. In diesem Jahr wurde auch keine Kugel vom Engel an den Baum gehängt. Mackensen bedankte sich trotz der Energiesparmaßnahmen für die gelungene Arbeit. Der Weihnachtsmarkt jedenfalls lasse nicht erkennen, dass dort an Licht gespart wird, denn schließlich „lockt Licht Leute“, so Carolin Brautlecht, Geschäftsführerin von Wirtschaft und Marketing Soest.
Täglich von 11 bis 20 Uhr. Freitag und Samstag von 11 bis 21 Uhr. Die Gastronomiestände sind an allen Tagen bis 22 Uhr geöffnet.