Jungen Paaren raten Jubelbraut und -bräutigam, offen und ehrlich miteinander umzugehen, über alles zu sprechen; wenn sie einmal uneins sind, sich spätestens abends wieder zu vertragen und nie im Streit schlafen zu gehen. So haben sie es sich schon versprochen, bevor sie sich das Jawort gaben, verraten sie. Den runden Hochzeitstag begehen die Senioren im Kreise der Familie, dann gibt es gleich doppelt Grund zum Feiern, denn Erich Kampmann hat Geburtstag und wird 84 Jahre alt. Monika Kampmann ist 79, und die beiden Soester berichten stolz, dass sie inzwischen Urgroßeltern eines kleinen Jungens und eines Mädchens sind. Sie genießen die Gemeinsamkeit in ihrer Wohnung am Müllingser Weg und freuen sich über tolle Nachbarn, die ihre Hilfe anbieten.
Lange haben sie in Hiddingsen gewohnt – eine Zeit, die ihnen in guter Erinnerung ist und von der sie gern berichten, auch von den schönen Festen auf dem Dorf und dem gemütlichen Vogelschießen, das sie noch besuchten, als sie bereits nach Soest gezogen waren. Dass sie für immer zusammengehören, haben sie früh gewusst, sagen sie. Monika Kampmann, die aus Pommern stammte, erzählt von der ersten Begegnung, damals in Werl: An einem kalten Februartag, als Schneematsch die Straßen bedeckte, sei sie in die Stadt gegangen, um für ihre Mutter ein Geburtstagsgeschenk zu besorgen.
Eine Freundin begleitete sie und traf unterwegs einen Bekannten, der wiederum mit Erich Kampmann unterwegs war. Der hatte der Unterhaltung erst schweigend zugehört, dann aber sprach er die junge Monika an – und das Schicksal nahm seinen Lauf. Es dauerte dann auch nicht lange, und die beiden gingen zum Standesamt. In der evangelischen Kirche in Werl traten sie vor den Traualtar. Das Hochzeitsfoto von 1962 hängt noch heute an der Wand, daneben ein Bild, das die Soester strahlend bei der „Goldenen“ zeigt. „Alles richtig gemacht“, freut sich das Paar.