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Geöffnet am „heiligen Montag“: Friseure schneiden Haare für Erdbebenopfer

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Von: Matthias Staege

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Wollen Gutes tun und sammeln am Montag durch Haarschnitte Spenden: Friseurmeisterin Anja Schlichting (Mitte) und ihre Kollegen.
Wollen Gutes tun und sammeln am Montag durch Haarschnitte Spenden: Friseurmeisterin Anja Schlichting (Mitte) und ihre Kollegen. © Peter Dahm

Montags haben die Friseure traditionell eigentlich ihren freien Tag. An diesem Montag, 13. Februar, wird das anders sein.

Soest - Friseurmeisterin Anja Schlichting (auf dem Foto in der Mitte) ist in ihrem Salon in der Rathausstraße tagtäglich nah dran an den Folgen des Erdbebens. Zwei ihrer Mitarbeiter kommen aus Syrien.

Yazan Nasser (auf dem Foto Dritter von rechts) hat vor fünf Jahren seine Ausbildung bei ihr begonnen, erfolgreich abgeschlossen und wird bald die Meisterschule besuchen. Er hat Freunde in dem betroffenen Gebiet und erhält nicht nur aus den Medien täglich dramatische Nachrichten. So kam die Idee, an diesem Montag die Schere nicht aus der Hand zu legen. Weitere Soester Friseure machen mit, die zehn Arbeitsplätze in Schlichtings Salon sollen so ab 9 Uhr bis „Ende offen“ besetzt sein.

Wer sich die Haare schneiden lässt (ohne Termin), zahlt dann nicht in die Ladenkasse, sondern in eine Spendenbox. Das Geld soll unmittelbar den Opfern der Erdbebenkatastrophe zugutekommen.

Erdbeben: Was ist mit Sachspenden?

Geldspenden können für die Unterstützung der Erdbeben-Opfer gezielt eingesetzt werden. Viele fragen jedoch auch, an welcher Stelle sie Sachspenden abgeben können. Das Auswärtige Amt erklärt dazu: „Die Bereitstellung von Hilfsgütern kann am besten durch Hilfsorganisationen, die bereits in der Erdbebenregion aktiv sind, koordiniert werden. Die Bundesregierung empfiehlt daher nachdrücklich von spontanen, nicht bedarfsgerechten Sachspenden abzusehen und in der aktuellen Situation Geldmittel an etablierte Hilfsorganisationen zu spenden.“ 

In der Regel sei es einfacher, benötigte Hilfsgüter vor Ort zu kaufen und dort zielgenau an Betroffene zu verteilen. Sachspenden müssen über weite Strecken zu Empfängern transportiert werden, was eine längere Zeit in Anspruch nimmt und oft mit höheren Kosten einhergeht als eine Beschaffung von Hilfsgütern vor Ort.

Auch der Salon „Ebrus Haartreff“, Grandweg 31, plant einen Haarschneide-Marathon für die Erdbebenopfer: Am Mittwoch, 22. Februar, werden Ebru Özel und ihr Team die gesamten Einnahmen spenden. Die Kunden können sich mit und ohne Termin die Haare schneiden lassen.

Auch der Flughafen Paderborn/Lippstadt hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Schüler in Soest erhoben sich am Freitag für eine Schweigeminute, um der Opfer des Erdbebens zu Gedenken.

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