Nach dem Erdbeben: Schulen in Soest gedenken Opfern mit Schweigeminute

Die Schulen in Nordrhein-Westfalen haben heute den Opfern des schrecklichen Erdbebens in der Türkei und in Syrien gedacht. Die Zahl der Opfer ist mittlerweile auf mehr als 22.000 angestiegen. Auch das Aldegrever-Gymnasium unterbrach um 11 Uhr den Unterricht.
Soest - In allen 5.500 Schulen in Nordrhein-Westfalen wurde am Freitag mit einer Schweigeminute der Opfer des schweren Erdbebens in der Türkei und in Syrien gedacht. Auch die rund 755 Schüler des Aldegrever-Gymnasiums in Soest erhoben sich um 11 Uhr in ihren Klassenräumen, um ihr Mitgefühl mit den Opfern und Betroffenen zu signalisieren. Auch einige Mitschüler mit syrischen und türkischen Wurzeln gehören der Schülerschaft des städtischen Gymnasium in Soest. Sie dürften besonders betroffen sein.
Per Mail hatte NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die Schulen im Land dazu aufgerufen, um 11 Uhr eine Minute innezuhalten und die jeweiligen Schulleiter diesbezüglich per Mail in Kenntnis gesetzt. Aldegrever-Schulleiter Martin Fischer hatte am Abend des Vortages das Kollegium seiner Schule über die geplante Aktion informiert.
Erdbeben: Schüler halten Schweigeminute und sprechen über Katastrophe
„Die Welt ist in Unordnung“, sagte Fischer kurz vor Beginn der Schweigeminute. „Unter- und oberhalb.“ Um den Schülern das Ausmaß der Katastrophe greifbarer zu machen, verglich er die Zahl der Todesopfer mit den Einwohnern der Stadt Soest: Mehr als 22.000 Todesopfer werden aktuell verzeichnet. Das ist nahezu die Hälfte der Einwohner von Soest, die in diesem Jahr erstmals mehr 50.000 sind. Für die jungen Menschen seien solche Metaphern wichtig, um solche Ereignisse überhaupt greifen zu können.
Im Anschluss an die Schweigeminute nutzten einige Lehrer den Rest der verbliebenden Schulstunde, um mit ihren Klassen über die Ereignisse zu sprechen. Neben dem schrecklichen Erdbeben seien auch die Bildes vom Ukraine-Krieg für die jungen Menschen sehr belastend. „Vor allem die Schüler der unteren Klassen haben Angst und fragen, ob so etwas auch in ihrem Land passieren könnte“, sagt Fischer.
Der Schock nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist groß, auch in Soest. Viele wollen helfen. Innerhalb weniger Stunden stellte der Soester Moscheeverein eine Aktion auf die Beine.